Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 188
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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floss, was sie von der rechts des Rheines verbliebenen
Provinzialbevölkerung eintrieben oder von verschleppten
Reichsangehörigen zu Hause erarbeiten ließen.

Hagen Keller hat ein gutes Gespür für das damalige Verhältnis
zwischen den Alamannen und den in ihrem Land wohnenden
Gailorömern.

Diese Gallorömer haben wohl die Stellung von halbfreien Leten
( zu diesen: Heft XI S. 255-267 ) gehabt . Die Handwerker haben
sich wahrscheinlich, wie schon in römischer Zeit, zu Genossenschaften
zusammengeschlossen. Noch in der Karolingerzeit hat es
am mittleren Rhein eine societas parafridorum gegeben, die, wie
schon in römischer Zeit, den Postdienst zu besorgen hatte
( Franz Staab , Untersuchungen zur Gesellschaft am Mittelrhein in
der Karolingerzeit, 1975 S. 46-64 ). Es wundert nicht, dass es die
Gallorömer des Runden Berges zu einem gewissen Wohlstand
gebracht haben, der jedoch nicht über dem der römischen Provin-
zialen jenseits der Grenze gelegen hat . Im Übrigen wird zu diesem
Thema verwiesen auf Heft XI S. 204-210 und Heft XXI S.
91-105 .

Zur Frage, ob der Runde Berg ein alamannischer Fürstensitz
gewesen ist .

Diese Frage ist zu verneinen. Hier kann verwiesen werden auf
Heft XIX S. 215-218 , Heft XXI S. 62-70 und Heft XXII S. 29-30 .

Das Ende der spätkaiserzeitlichen Siedlung auf dem Runden Berg

Nach verschiedenen Anzeichen ist anzunehmen , dass die spätkai-
serzeitliche Siedlung auf dem Runden Berg bis zum Beginn des 6.
Jahrhunderts bestanden und dann ein gewaltsames Ende gefunden
hat . Hier kann verwiesen werden auf Heft XI S. 208-210 und
Heft XIX S. 217-218 . Wahrscheinlich ist der Runde Berg von den
nach der Chlodwigschlacht in Alamannien eindringenden Franken
erobert und die Bevölkerung verschleppt worden.

Zitate

Zum Schluss noch einige Zitate, die für die von mir vertretene
Ansicht sprechen.

Karl Schumacher , Zwischen Neckar und Main 9, 1926 S. 7:
Zurückgeblieben werden in erster Linie diejenigen Berufe
sein, welche den Germanen besonders erwünscht waren. Sie


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