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lebten eingesprengt zwischen den Germanen und nur ab und
zu in geschlossenen Kolonien.
Rainer Christlein , Konstanzer Protokoll Nr. 196 S. 176 : Die
Summe solcher Beobachtungen kann nur bedeuten, dass in
den ersten zweieinhalb Jahrhunderten auf dem Runden Berg
eine Bevölkerung spätantiken Gepräges gelebt hat.
Siegfried Junghans , Sweben-Aiamannen und Rom , 1986 S.
160: Ein vermutetes Handwerkerquartier auf dem Runden
Berg mag von Angehörigen der im Land verbliebenen Gallo -
romanen bewohnt gewesen sein.
Bernd Kaschau , Der Runde Berg bei Urach II , 1976 S. 10 :
Die überraschend große Menge spätrömischer Keramik vom
Runden Berg liefert den Beweis für die Anwesenheit galloro-
manischer Volksreste auch nach der Landnahme durch die
Aiamannen, unter deren Herrschaft die römische Töpfertradition
weitergepflegt wurde.
Heiko Steuer , Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends
S. 201 : Die Weiterbesiedlung der römischen Kastelle
, Vici und Villae , die Weide mann anhand der Münzspektren
und vor allem der Keramik nachweisen kann,
braucht nicht auf Inbesitznahme durch Aiamannen zurückzugehen
. Die Vorbevölkerung mag hier weitergelebt haben.
K. Böhner , Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern
, Band 14 S. 40: Die Tatsache, dass auf dem Runden
Berg auch Kerbschnittschnallen von römischen Miütärgürteln
getragen und sogar gegossen wurden, läßt wohl darauf
schließen, dass römische Handwerker hierher verschleppt
worden sind.
Ebenda S. 93 : Zahlreiche Indizien sprechen dafür, dass im
4. Jahrhundert auf dem Runden Berg Handwerker aus dem
provinzialrömischem Gebiet , wahrscheinlich unfrei gewordene
Leute, beschäftigt wurden. So hatten die Produkte der
Gagatschneider typisch römische Formen.
Gerhard Fingerlin , Neue alamannische Funde aus Hüfingen,
1977 S. 8 : Es mehren sich die archäologischen Indizien für
das Weiterleben dieser "romanischen" Bewohner Südwestdeutschlands
, denen es anscheinend sogar gelungen ist,
den Zusammenhalt in städtischen Siedlungen zu bewahren
und offenbar noch über Jahrzehnte hinweg den im Römischen
Reich üblichen Geldverkehr zu erhalten.
Dieter Geuenich , Frühmittelalterliche Studien 18, 1982 S. 40:
Die archäologischen Hinweise auf ein Fortbestehen romanischer
Siedlungsinseln scheinen sich zu mehren.
C. Sebastian Sommer , Archäologie und Geschichte des ersten
Jahrtausends S. 306 : Insgesamt bezeugt der offenbar
anhaltende Münzzufluss den Aufenthalt einer großen Zahl
von Romanen westlich und südlich des Limes.
Hagen Keller, Vorträge und Forschungen 41, 1993 S. 98 :
Dass in den römischen Siedlungsplätzen das Leben vielfach
weiterging, kann, zumindst in den größeren und geschlossenen
Siedlungen, kaum so gedeutet werden, als haben sich
hier nun die Aiamannen breit gemacht. Vielmehr möchte man
auf eine Abhängigkeit der verbliebenen Bevölkerung von den
am Ort oder außerhalb siedelnden Eroberern schliessen.
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