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H. Spemann und Hilde Mangold: Über Induktion
Abb. 10. Um 131b. Der crista-
£ws-Keim im Jseurulastadium.
Das icww'aiMS-Implantat (dunkel
), als ungleichseitiges Dreieck
, in der hinteren dorsalen
Hälfte liegend. 20 X-
Medullarrohres sind noch einige Schnitte weit deutlich, um sich dann
ununterscheidbar im umgebenden Gewebe zu verlieren. Dasselbe gilt
in erhöhtem Maße für die Chorda.
Der taeniatus-K.e,im hat 20 Stunden später
das Neurulastadium erreicht. Das Implantat
liegt auf seiner rechten Seite etwas hinter der
Mitte, neben dem rechten Medullarwulst. Seine
ursprünglich vordere Hälfte liegt noch oberflächlich
, stark über die Umgebung erhoben;
die ursprünglich hintere Hälfte ist eingestülpt
und schimmert hell durch die dunkleren Zellen
des taeniatus-JZeimes hindurch. Das Stück ist
längsgestreckt und von hinten und etwas oben
nach vorn und etwas unten gerichtet. Die
Unterlagerung schreitet noch fort; eine halbe
Stunde später ist nur am äußersten Umschlagsrande
noch ein Streifen von cristatus-Zellen zu
sehen. 25 Stunden später sind die Medullar-
wülste beinahe geschlossen. Rechts von ihnen
schimmert das Implantat als lang ausgezogener heller Streifen durch
die Epidermis durch. An seinem Hinterende setzt es sich in eine
Erhebung der Keimoberfläche fort, welche
die Form eines stumpfen Hörnchens hat
(Abb. 11). Weitere 22 Stunden später fällt
das Medullarrohr durch seine Breite auf.
Rechts von ihm schimmert das Implantat
noch durch; es ist anscheinend an der Bildung
der Urwirbel beteiligt; hinten setzt es
sich in den Stummel fort. ll1/2 Stunden
später, als sich am Kopfe eine kleine Zerfallsstelle
zeigte, wurde der Keim konserviert
; die Schnitte wurden quer zur Längsachse
geführt.
Wir betrachten die Achsenorgane zunächst
ohne Rücksicht auf ihre verschiedene
Herkunft und gehen dabei vom mittleren
Bereich ihrer Länge aus. Sie zeigen hier
das typische Aussehen einer Doppelbildung
(Abb. 14). Das Medullarrohr ist unvollständig
verdoppelt; die beiden Individualteile
gehen mit ihren höheren äußeren und niedrigeren inneren Wänden so
ineinander über, daß ihre Medianebenen sich oben zusammemieigen
und unter rechtem Winkel zusammenstoßen. Unter jeder der beiden
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Abb. 11. Um 131b. Der taenia-
i?f.s-Keim im Xeurulastadium. Die
Medullanvülste im Schluß. Implantat
(hell) im mittleren und
hinteren Drittel rechts neben der
dorsalen Mediane durchschimmernd
, sich auf das Höckerchen
fortsetzend.
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