Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 5
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Bischof Arnulf von Orleans sagt auf der Synode zu Reims im Jahre 991
,.Dcr päpstliche Stuhl sei in neueren Zeiten mit so schlechten und unwissenden
Päpsten besetzt worden, dass es unmöglich sei, von den Priestern der gesamten
Welt Gehorsam gegen solche Ungeheuer zu verlangen."

Einen weiteren interessanten Beleg liefert uns die Chronik in dem
Bericht der Synode zu Narbonne aus dem Jahre 1243: ..Die Zahl der Ketzer,
die lebenslänglich eingesperrt werden sollen, ist so gross, dass kaum die
Steine, geschweige denn die Kosten für die nötige Anzahl von Gefängnissen
beigeschafft werden können."

Diese Zeugnisse sind so deutlich wie historisch sicher, dass man das
Urteil jedem selbst überlassen kann.

Der erste Religionskrieg, innerhalb des Christentums, den das Weströmische
gegen das Oströmische Reich führte zur Bekämpfung einer
Glaubensrichtung in den ersten Jahrhunderten, kostete allein 60000 Mitchristen
das Leben. Die Gesamtzahl der Opfer fanatischer Glaubensverfolgung
gleichfalls innerhalb des Christentums beläuft sich nach einem
Geschichtswerk auf 60 Millionen Menschen, also etwa 5—6 Mal soviel,
als der letzte Krieg verschlang.

Eigentlich sollte man annehmen, dass nach diesem letzten furchtbaren
Aderlass wenigstens die üeberlebenden einigermassen zur Besinnung
gekommen wären. Leider hat sich diese Hoffnung als trügerisch erwiesen.
Meschugge ist Trumpf, und in allen Abstufungen rast der Wahnsinn weiter.

Die Beduinen haben die komische Vorstellung, dass der Erdball auf
einem Horn des grossen Weltochsen ruhe, der bei einem Erdbeben seine
Last auf das andere Horn würfe. Heutzutage kann es allerdings auch
einem Nicht-Beduinen so erscheinen, als ob der Bestand der Welt Ochsen
anheim gestellt sei, aber es ist wirklich keine Gefahr vorhanden.

„Nach ewigen unabänderlichen Gesetzen

Müssen wir alle unseres Daseins Kreise vollenden."

Auch diese Sturm- und Drangperiode wird vorübergehen, es sind nur
die Wehen einer neuen Zeit. Bald tritt die Sonne in das Zeichen des
Wassermanns, und damit ist uns eine neue bessere Zeit garantiert.

Eine andere Frage ist allerdings, ob unser Kalender mit der Wcltuhr
übereinstimmt. Wir ziehen es vor, die Schuld an Unstimmigkeiten auf unser
Konto zu setzen, denn so unfehlbar ist unser Wissen und Können doch
wahrlich nicht, wie auch die sogenannte exakte Wissenschaft beweist, wenn
sie alle zwanzig Jahre vollständig umlernen muss. Die neuen Entdeckungen
und Erfindungen zwingen uns in unserer schnellebigen Zeit so oft ein neues
Weltbild auf, aber die mystischen Tatsathen sind an konstante Gesetze gebunden
, die sich nicht durch unsere Moden umformen lassen.

Ich denke dabei z. B. an die Zahlenmystik. Welch geheimnisvoller
Reiz hält die Menschen der ältesten Zeit wie auch heute noch gefangen,
wenn das eherne Gesetz der Zahl in Kraft tritt.

Bekannt als heilige Zahlen sind drei, sieben und zwölf. Die göttliche
Dreifaltigkeit fand sich bereits bei den alten Persern, den alten Aegyptern,
den alten Indern. Drei Hauptgötter hatten die alten Griechen, die alten
Germanen. Drei Parzen und drei Nomen halten des Schicksals Fäden in
ihren Händen. Dreifach ist der Schritt dei Zeit — Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft.


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