Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 11
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0015
- 11 -

Wir wollen uns bemühen, diese Wissenschaft so gründlich wie allgemeinverständlich
und so nüchtern und exakt wie möglich darzustellen.
Wer etwas lernen will, dem sei das ernsthafte Studium dieser Artikelserie
empfohlen, wer sicli aber nur darübersetzt um sich über eine müssige Stunde
hinweg zu helfen, dem möchten wir jedoch lieber raten, lesen Sie Jules
Verne's: „Reise nach dem Mond".

In der unvergleichlich reinen Luft des Orients, in dem Paradieseslande
zwischen Euphrat und Tigris staud auch die Wiege der Astrologie. Seit
der Mitte des vorigen Jahrhunderts sind durch die Ausgrabungen ganze
Steintafel - Bibliotheken zu Tage gefördert wurden, die für die neuere
Forschung der Astrologie von immensem Wert sind. Leider sind diese
babylonischen Selbsterzeugnisse nicht lückenlos vorhanden, sodass ein geschlossenes
Bild nicht gegeben werden kann. Aber die Wissenschaft schreitet
fort und so werden auch die Altertumsforscher gegen ihren Willen und ihre
Absicht nur eine Förderung der Astrologie bedeuten.

Welcher Wert in damaliger Zeit der Astrologie beigemessen wurde, ist
schon aus der Grösse der alten astrologischen Bibliothek ersichtlich. Ks
sind etwa 25000 Tafelstücken ausgegraben worden, und die Mehrzahl davon
stammt aus Ninive. Viele dieser Tontafelu sind als Absschriften gekennzeichnet
, woraus man ersieht, dass es noch mehrere solcher Bibliotheken
gegeben haben muss.

Der Inhalt dieser Tafeln war systematisch geordnet und enthielten
Mondbeobachtungen, Untersuchungen über die Sonne, dunkle Tage und
Nächte. Wind- und Wetteraussagen, alsdann Betrachtungen der Planeten
Mars, Venus, Jupiter Saturn; später tritt auch noch der Merkur dazu.

^ Die Aussagen der Astrologie nach den Steintafeln passen sich natur-
gemäss den Umständen und Verhältnissen der damaligen Lebensweise an.
Sie können deshalb nur auf Grund immer wiederholter Beobachtungen derselben
Erscheinungen nach dem gleichen Gestiinstand gefunden worden sein,
sodass sich die Astrologie der Alten als eine exakte förfahrungswissensebaft
erweist.

Der durch seine Grösse und seine ständige Veränderung auf fällige
Mond wurde naturgemäss am ersten beachtet und knüpfen sich an ihn
Vorraussagen an. Auf die Kegeln hier näher einzugehen kann nicht unsere
Aufgabe sein, weil die meisten für unsere neuere Astrologie nicht mehr in
Betracht kommen.

Die Sonne steht schon bedeutend an Wert hinter dem Mond zurück,
doch scheint der Weg der Sonne, die Ekiptik, und der Wechsel ihrer Auf-
und Untergänge schon sehr frühzeitig bemerkt und aufgezeichnet worden
zu sein.

Die alten Sternenpriester erfanden nach jahrhundertelangen Beobachtungen
und Aufzeichnungen die praktische Anwendung der Sounenspraehe
und schufen eine Reihe erdachter Sternbilder oder Konstellationen. Diese
Bilder wurden zu einem Hinge vereinigt und bildeten den Zodiakus oder
Tierkreis: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skorpion,
Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische.

Da sich der Zodiakus in der Erinnerung der Völker bewahrt hat, und
Bur durch Überlieferung zu uns gekommen ist, so muss er eine praktische
nedeutung gehabt haben. Und in der Tat, der Zodiakus war der Leiter
aller primitiven Völker, er war ihr Lebenskalender.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0015