Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 17
(PDF, 83 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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5ymbolik

im besonderen Sinne der in dieser Loge angewendeten Zeichen

von E u g e E K u Ii n t - Breslau.

Symbolik, in religiösem und ernstem Sinne aufgefasst, war von altersher d a . s
Mittel, höhere Wahrheiten zu schildern, da man mit "Worten nicht Dinge betreiben
kann, für die es eben keine Worte gibt. An ihrer Statt setzte man also eine Art Hilder-
sprache, in weicher ein geheimer Sinn verborgen war für den, der den nötigen
Tief blick hatte, diesen Sinn zu erkennen; oder eine Zeremonie, eint' symbolische
Handlung, deren Zweck es w a r , gewisse h ö h e r e W a h r heil e n dem Mensrhen in
Erinnerung zu bringen* Wer nun diesen Tiefbi ick nicht hatte, dem war niedit
zu helfen: denn wer in Symbolen eine religiöse Wahrheit nicht e r f a s s t, dei cr-
fassfc sie in Worten noch viel weniger. So ist es auch heute noch. Ks bleibt
deshalb für den F n w i s s e n d e n n i e h t s anderes übrig, als mit aller E n c r g i e,
mit seinem ganzen Wesen nach dem Licht zu trachten. Jeder kommt zur Erkenntnis
, wenn er nur e r n s 11 i c h will, wenn er nur d i e E n e r g i e erzeugt. die
behagliche Ruhe der D e n k f a u 1 h o i t zu unterbrechen.

Symbole sagen viel mehr als Worte: ja mit Symbolen lässt sich schliesslich alles
sagen. Die symbolische Sprache ist deshalb die höchste Sprache, die es gibt,
ja sie ist die einzige wahre Sprache, die es gibt, übrigens — sind Worte und liueh-
staben nicht auch nur Symbole V - ja sie waren es einst, mikI jetzt aber degeneriert.1)
Frsprünglieh war die S c h r i f t i d e n t i s c h mit reiner Symbolik, h e u t z u t a g e ist sie
eine K r find u n g.

Ebenso verhält es sich mit der Sprache, rrsprünglich bezeichnete Klang, Khytmus,
V o k a 11 s i c r u n g und Buehstabenzahl genau den Gegenstand, auf den sieh >'.as Wort
bezieben sollte, d. h. rhytmischen Äthersehwingungen. die durch das Aussprechen der Worte
hervorgerufen werden, waren den Hingen verwandt, auf die sie >ieb beSogen. Hont zuInge
sind sie es nicht mehr. — Die Sprache ist aus der Intuition des Menschen geflossen
, sie war das Produkt, einer göttlichen Kraft im Menschen, ja das
„ W o r t " war selbst eine m y s t i s c h e K r a f t. Es ist deshalb auch leicht einzusehen,
dass es einst, als der .. n ö r g e 1 n d e \' e r s t a n d " die I n t u i t i o n noch n i c h t
überflügelt hatte, nur eine Sprache unter den Menschen gab, wovon unsere modernen
Sprachen nur Trümmer und ausgeartete Fberbleibsel sind.

Der Begriff „Symbole," sehlies^t. rnendiiehes in sich. Dies ist, selbstverständlich,
sobald, wir einsehen, dass die Sprache in Symbolen die Sprache der Natur, \ielmehr die
Sprache der Gottheit in der Natur ist. und somit jedes Ding in der Xatur ein W o r t
oder Buchstabe in der grossen r n i v e r a 1 s p r a c b e bedeutet. Symbole haben
2 Auslegungen, esoterisch und epotciiseb. P>ci eingehendem Studium oder Nachdenken badet
man, dass die meisten Symbole der Religionen der Mystiker und geheimen Bruderschaften usw.
Prue.hstücke oder Kopien aus dem Ii u e Ii der Natu r sind, die bis ins endlose erweitert
und fortgesetzt werden könnten, weil eben die Mannigfaltigkeit der Natur gelbst
e n d l-o s ist.

Nunmehr zur Erklärung des Drudenfnsses oder Pentagramm*"1). Ks >teilt den Menschen
mit seinen 5 Sinnen dar. steht diese Figur auf der Spitze, so stellt sie den A ussen-
menschen dar. welcher die Wahrheit- nicht erkennen kann, sondern nur deren
v e r k e h r t e s Spie g e l b i 1 d , weil er selber verkehrt ist. Verbinden wir die Punkte bei
dem ;VEek im Zentrum, so konstruiert sich von seii st c iini n jktos aufrechfsfehendes
Gegenbild des Äusseren. (Der I n n e n m e n s c h). Den 5 körperlichen Sinnen
liegen 5 geistige zugrunde, die das W e s e n der N a t u r erkennen, während die
Ä u $ s e r e n n u r die E r s c h e i n u n g wahrnehmen. N u r der 1 n n e n mensch erkennt
die Wahrheit, wird aber der A u s ^ e n mensch für \\esenfc'bh gehalten (sreht die
äussere Figur aufrecht) mi umss- der lnneuuienscli betäubt sein (es stein das innere
Gegenstück verkehrt).

Sonne. Frquello alles sinnlich wahrnehmbaren Lichtes, daher Sinnbild jenes l rqmdls.

von dem alle*, geistige Licht kommt, Sinnbild Gottes: Gott ist Sonne
und Schild (Psalm S4, 12).

Die Sonne erhellt alle Finsternisse und weckt überall Leben. Sie scheint
Uber Gute und J>ö>e. So der Schöpfer und Erhalter aller Wesen. Sie ist zu
lichtstark, als dass ein menschliches Auire ihren Glanz ertragen könnte. Wenn

) Zur Zeit leben wir in einer Sprachenverwirrnng. die bis Ende des Kali-Ynjra
dauert. (Schwarzes, eisernes Zeitalter.)

**) Kürschners Lexikon erklärt niimlidi :JB|^2 ineinandergeschobene Dreiecke! also
falsch erklärt Hexagramm. Y

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