Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 26
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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der Wissenschaftler wird die seltene Naturerscheinung eines logischen
Denkens wirklich beherrschen, denn auch denken will gelernt sein, aber es
muss natürlich dabei vorausgesetzt werden, dass er ohne Vorurteil, nur um
der Sache selbst willen sich damit befasst. Daraus ist erkenntlich, dass die
offiziell anerkannte Wissenschaft und die Geheimwissenschaft sich naturgemäss
nicht in irgend einer Gegnerschaft befinden können. Nur müssen wir den
gelehrten Ilerren, die sich in allzugrosser Befangenheit ihrer Teilwissenschaft
befinden und mit mehr oder weniger, teilweise sogar ohne jede Berechtigung
uns angreifen und herabzusetzen bemüht sind, .ein energisches „Halt" zurufen.
So entstehen dann meist ganz persönliche Differenzen und Auseinandersetzungen
, welche einer urteilslosen Menge als ein Streit der Grundprinzipien
erscheinen.

Der beste Beweis für die Wissenschaftlichkeit der sogenannten Geheim-
wissenschaft ist die starke Anhängerzahl unter den Gebildeten aller Stände
und den akademisch Geschulten.

Leider halten sich immer noch einige zurück in der irrtümlichen
Meinung befangen, ein offenes Bekenntnis für den Okkultismus könnte ihrem
Rufe schaden. Glücklicherweise besitzt die Geheimwissenschaft in der
„Deutschen Okkulten Gemeinschaft" eine grosse und straffe Organisation,
die derartigen Schädigungen in einer angemessenen und erfolgreichen Weise
abhelfen könnte.

Die Namen derartiger Gelehrten, die sich mit ihrer ganzen Person für
unsere Wissenschaft eingesetzt haben, zu nennen würde uns hier entschieden
zu weit führen. Das wäre ein kleines Adressbuch für sich.

Interessanter und von entschieden grösserem Wert ist dagegen die
Feststellung, dass Wissenschaftler von Ruf ihren Namen erst dadurch begründeten
, dass sie den von Okkultisten aufgestellten Behauptungen nach
Jahren, eventuell nach Jahrzehnten die offiziellen wissenschaftlichen Unterlagen
gaben, und somit die gemachten Aussagen bestätigten. Andererseits ist aber
auch nicht zu verkennen, dass eine ungemessene Zahl von Gaunern und
Oharlatanen den reinen Namen Okkultismus benützten, um eine urteilslose
Menge mit ihren geheimnisvoll und recht wichtig scheinenden Mätzchen zu
betören und zu betrügen, sich selbst aber die leeren Taschen zu füllen. In
diese Reihe gehören zuerst die ausländischen wissenschaftlichen Institute, die
unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aller Art dem leichtgläubigen und
gutmütigen Deutschen das Geld aus der Tasche ziehen und ihm dafür wertlose
Aussagen und Versprechungen machen. In dieselbe Kategorie gehören
die hiesigen weisen Frauen, die für 50 Pfennig in zehn Minuten aus den
Karten oder anderen Dingen totsicher Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
zu sagen wissen. Weiter auch andere geschäftstüchtige Leute, die aus der
Unwissenheit und dem Hang nach dem Mystischen, oder sagen wir ganz
deutlich, aus der Neugierde, irgend etwas von der Zukunft zu erfahren.
Kapital schlagen. Ohne Zweifel ist die okkulte Wissenschaft befähigt, Blicke
hinter den Schleier zu tun, aber meist wird mehr versprochen, als zu halten


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