Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 28
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Wohin sollen wir uns denn wenden, wenn die Naturwissenschaft uns
durch einen ihrer berufensten Vertreter, dein bekannten Prof. Dubois-Reymond
sagen lässt: ,.Das Naturerkennen ist kein Erkennen, sondern nur das
Surrogat einer Erklärung/4

, Ohne irgend einer Religion oder Konfession nahe treten zu wollen,
denn absolute Toleranz und verstehende Nächstenliebe soll unser erstes Gesetz
sein, müssen wir leider sagen, dass die Religion ihrer Aufgabe nicht mehr
gewachsen ist. Es haben aber auch zu viele Mächte an ihren Fundamenten
gerüttelt. Auch die neugestaltende Kraft ist ihnen verloren gegangen, wie
schon Paulus sagt: „Sie haben den Schein eines gottseligen Lebens, aber
seine Kraft verleugnen sie/' In diesem Bewusstsein haben sich die Massen
abgewandt und verlassen scharenweise ihren Schoss, wie die Ratten ein
sinkendes Schiff. Das ist auch ein Zeichen der Zeit. Allerdings ein Zeichen
das uns nicht absolut ungünstig ist, denn die Aufgabe der Kirchengemeinschaft
kann durchaus nicht als ein Zeichen für absolute Religionslosigkeit ansehen
werden.

Auch aus zu tiefer Religiosität kann man aus dem Verband seiner
Kirchengemeinschaft austreten. Ein weiteres Eingehen auf dieses Thema
könnte als Beeinflussung dazu aufgefasst werden, und wir wollen doch auch nach
dieser Seite möglichst weitherzig und tolorant sein. Sicher ist nur, dass die
Stellungnahme zu diesem Thema, wie sie auch sein mag, kein Hindernis ist,
dem Okkultismus näher zu treten.

Der Okkultismus ist interkonfessionell, er steht über den Religionen.

Der Okkultismus ist aber auch international, er steht über den Parteien?
über allen Streitigkeiten und Gehässigkeiten der Politik.

Trotzdem wird aber der Okkultist sein Vaterland lieben und ihm
notwendigerweise sein Leben opfern können. Er kann dies umso eher und
freudiger, als er die feste Gewissheit hat, dass er nichts mit seinem Leben
verliert.

Mit dem Besprochenen haben wir den iUissenstehenden und neuen
Freunden unserer Sache die ersten und oberflächlichsten Grundsätze des
Okkultismus nahe gebracht. Wie unsere Gegner darüber denken, danach
können wir natürlich nicht fragen. Wer am Wege baut, muss sich Kritik
gefallen lassen. Und ausserdem: es recht zu machen jedermann, ist eine
Kunst, die niemand kann.

Nun müssen wir auf die wirklichen Tatsachen des praktischen Okkultismus
näher eingehen. Das ist nun leichter gesagt als getan, Unsere
Anschauung ist eine Universalwissenschaft, die Herz und Kopf gleicherweise
befriedigen will und muss, wenn sie ihrem Namen Ehre zu machen beabsichtigt.

Obgleich in nicht misszuverstehender Weise die Grundlagen festgelegt
werden sollen, macht diese Abhandlung keinen Anspruch auf erschöpfende
Gründlichkeit. Dazu würden wahrscheinlich 20 Bände in Stärke und Umfang
der Bibel sicher noch nicht ausreichen. Doch immerhin können die allgemein
feststehenden Grundwahrheiten in feste Leitsätze gebracht werden, dass
jegliches Pendeln in Ungewissheiten ausgeschlossen erscheinen sollte.


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