Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 29
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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Keilte Lüge ist so unwahr, kein Irrtum so gross, als dass nicht noch
ein Körnchen Wahrheit in ihm steckte. Ja das macht den Fehlschiuss erst
so gefährlich, dass ihm ein Schein von Richtigkeit innewohnt. Wenn wir
uns nun scheinbar manchmal an gewisse Theorien anlehnen, die wir in Summa
ablehnen müssen, so geschieht es nur, zu unserer Mitwelt in allgemein verständlicher
Sprache zu reden, und Gleichnisse und Bilder zu bringen, die
ihrem Auffassungsvermögen angepasst sind.

Wir wir oben schon bemerkten ist eine der wichtigsten Fragen des
suchenden Menschenherzens die nach seinem Ursprung. Und diese Frage
ist so berechtigt wie natürlich. (Auf die wissenschaftlichen Begründungen
unserer Ansichten können wir selbstverständlich in dieser kurzen Abhandlung
nicht eingehen.)

Die Erde ist nur ein winziger Teil des Weltganzen, dessen restlose
Erklärung und Erkenntnis sich völlig unserem Denkvermögen entzieht. Da
wir das grobsinnliche Weltgebäude nicht ganz zu erfassen vermögen, dürfen
wir auch die letzte Ursache desselben zu ergründen uns nicht anmassen.
Die mechanische Entstehung einos Etwas aus dem Nichts ist unlogisch, besonders
wenn darin eine solche Ordnung und Zweckmässigkeit ersichtlich
ist, wie in dem Universum. Das grosse Werk setzt einen noch grösseren
Meister voraus. Die scheinbaren Fehler sind auf unsere mangelnde
Erkenntnis der letzten Ursachen zurückzuführen.

Zu einer Erklärung dieses Wesens, das wir aligemein „Gott" nennen,
möchten wir uns der treffenden Worte aus Goethes Faust bedienen:

Wer darf ihn nennen?

Und wer bekennen:

Ich glaub ihn?

Wer empfinden

Und sich unterwinden,

Zu sagen: Ich glaub ihn nicht?

Der Allumfasser,

Der Allerhalter,

Fasst und erhält er nicht

Dich, mich, sich selbst?

Wölbt sich der Himmel nicht da droben?

Liegt die Erde nicht hier unten fest?

Und steigen freundlich blickend

Ewige Sterne nicht herauf?

Schau ich nicht Aug' in Auge dir,

Fud drängt nicht alles

Nach Haupt und Herzen dir

Fnd webt in ewigem Geheimnis

Unsichtbar sichtbar neben dir?

Erfüll* davon dein Herz, so gross es ist,

Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist,

Nenn es dann, wie du willst,


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