Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 31
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0035
Warum sollte es denn nicht möglich sein, die Vertreter aller okkulten
Richtungen zusammenzuschweissen, ohne dass die Eigenart des einzelnen
Programms verloren geht. Wir sind der Ansicht, dass der Ernst der Lage
von den Führern der kleinen Verbindungen noch lange nicht in seinem vollen
Verhängnis erkannt worden ist, sonst könnten die pessimistischen Äusserungen
über den Zusammenschluss der verwandten Richtungen nicht in die Öffentlichkeit
gelangen.

Wir bekämpfen alle nur einen gemeinsamen Feind. Unsere Abwehr
ist Notwehr. Aber was bis jetzt von unserer Seite geschehen ist, war gar
keine Abwehr, sondern nur ein schüchternes Angstgestön, ein resignierendes
Gejammer über die bösen Menschen, die uns unsere Überzeugung nicht gönnten.

Glauben Sie nur nicht, verehrter Herr, dass unsere Gegner unsere
Presse nicht studieren. Sie lesen mit besonderer Aufmerksamkeit alles was
von unserer Seite geschrieben wird und jauchzen und frohlocken über den
Hecht, der sich im Netz wirft.

Der auch von Ihnen gerügte Zustand des gegenseitigen Misstrauens
wird doch dadurch nicht behoben, dass nun jede Richtung geheimnisvoll unter
sich bleibt, in wohlgesetzten Reden die allgemeine Einigkeit proklamiert,
aber im Grunde genommen alles beim alten Schlendrian bleibt.

Im nächsten Satz entpuppt sich auch schon des Pudels Kern: „Andererseits
soll aber rückhaltslos anerkannt werden, dass jede Vereinigung ihre
in jahrelanger Arbeit und unter erheblichen Opfern geschaffene Position zu
erhalten bestrebt ist."

Ja, entschuldigen Sie bitte, was soll denn das bedeuten? Sind wir für
die Hochhaltung unseres Ortsvereins oder für die Allgemeinentwicklung da?
Wer seine Sonderinteressen über die Sache stellt, hat keinen Anspruch darauf,
jemals den Willen gehabt zu haben, der Allgemeinheit zu dienen.

So läuft die ganze Angelegenheit schliesslich dahinaus, das junge, feurige
und freiheitsdurstige Ross nur noch kürzer zu binden. Die ausgetretenen
Bahnen des alten Kreislaufs werden aufgegeben, um imierhalb des Kreises
in noch kürzerer Zeit die Grasmatten zu zertreten und Sandboden zu schaffen.

Sollte es denn garnicht möglich sein, dass die verschiedenen Richtungen
nicht immer von neuem offen oder versteckt Front gegen einander machen?

„Nicht Neugründungen brauchen wir, sondern den Ausbau unserer, auf
langjähriger Erfahrung beruhenden Organisationen!"

Über diesen Satz kann man doch wirklich sehr geteilter Meinung sein.
Wenn ein Haus seinen Zwecken nicht mehr genügt, und eine neue Zeit mit
neuen grösseren Anforderungen eintritt, so würde ich es vorziehen, ein neues
Haus zu bauen, anstatt dem alten ehrwürdigen Gebäude Erker und Türmchen,
Glasveranda und Freitreppe anzubauen. So ausgeschmückt könnte es
höchstens als Karrikatur wirken.

Nun wollen wir ja allerdings nicht behaupten, dass alle die alten bestehenden
Organisationen weggefegt werden sollen. Wir kennen die Häuschen
nicht alle. Aber wie wärs denn mit einem neuen Anstrich? Hält das Fun-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0035