Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 33
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0037
- 38

Zauberformeln des tibetanischen Lamaismus beherrschen, um kraft magischer
Atemübungen die Käufer anzulocken und durch astrale Wirbelstürme kauflustig
zu machen."

(Fahr' hin lammherzige Gelassenheit!) Wir bestreiten die vorstehende
Behauptung, (Auf einen groben Klotz, gehört ein grober Keil) und behaupten
unsererseits, dass man nur die grandiose Unverschämtheit und gleichzeitig
die zähe Dickfelligkeit einer uns völlig rassefremden Vampyrenherde besitzen *
muss um „lohnende Geschäftchen" zu machen.

Nebenbei gesagt, wenn das Publikum an den Experimenten seine
Befriedigung fand, so braucht sich doch ein Reporter nicht so zu entrüsten
selbst wenn er ausnahmsweise sein Eintrittsbillett bezahlt hat.

• Wer so ungebildet ist, die Avohlbegründeten Bestrebungen der Neu-
Psychologie, die sich unter verschiedenen Namen versteckt, anzugreifen und
in den Schmutz zu ziehen, der wird in Zukunft einen geschlossenen Kreis
wehrhafter Verteidiger finden, selbst wenn das reiche und einflussstarke
„Tageblatt" hinter ihm steht. Mars.

Naturvölker und Geisterglaube!

Unter den verschiedenen Weltanschauungen, die um die Vorherrschaft
in unserer moderner Welt ringen, ist der Geisterglaube ein so gewaltiger
Faktor geworden, dass es wohl absolut zeitgemäss ist, sich mit den Uranfängen
und der weiteren Entwicklung des Geisterglaubens zu allen Zeiten
und an allen Orten zu beschäftigen.

Unsere Zeit ist glücklicherweise zu nüchtern, um sich widerspruchslos
jedes Geistermärchen aufhängen zu lassen. Wir wollen jedes Pünktchen
wissenschaftlich durchleuchtet und bewiesen haben, bevor wir etwas als
feststehend annehmen. Ich beabsichtige nun heute nicht eine Phänomenologie
der okkulten Tatsachen zu behandeln, sondern beschäftige mich mit
dem Geisterglauben und seinen Erscheinungen bei den vergangenen und
gegenwärtigen Natur- und Kulturvölkern.

Wie ganz begreiflich, waren derartige Ereignisse, die auch selbst der
kultivierte Alltagsmensch nicht zu fassen imstande ist, mit einem Schleier
des Geheimnisvollen bedeckt, und deshalb Vorrecht einiger Wenigen, die
dieselben benützen, um sich Recht und Gewalt über die grosse Menge zu
sichern. So wurden die spiritistischen, animis tischen, thelepatischen,
magischen und auch zum Teil recht natürlichen Tatsachen teils aus Unwissenheit
, teils mit sehr kluger Berechnung den religiösen Kulten zugeeignet
und in dieser Weise beherrscht seit vielen Jahrhunderten, ja Jahrtausenden,
die Phänomenologie des Okkultismus, die Welt.

Die Etnographie oder Völkerkunde kennt kein Volk, dem die Religion
ganz fehlt, sondern nur eine mehr oder weniger hohe Entwickelung der
religiösen Vorstellung. Die Kenntnisse über den Urmenschen * sind so
unsicher und unbestimmt, dass es noch immer unmöglich erscheint, festzustellen,

4


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0037