Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 34
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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ob diese Eegel nicht doch eine Ausnahme aufweist. Im allgemeinen halten
jedoch die Antropologen daran fest, dass unsere Stammväter, wenn auch
nicht an die Unsterblichkeit der Seele, so doch wenigstens an ihre zeitliche
Fortdauer nach dem Tode geglaubt haben.

In fast allen Gräbern findet man die Leichname alter Zeiten zusammengekauert
, wie der Fötus im Mutterleibe. Eine solche Art der Bestattung
zeigen auch die Gräber der Kaziken, der Inkas, der Mexikaner, ferner auf
der Süd-Küste Afrikas, wo die Bewohner eine solche Stellung als das
Symbol der Hoffnung auf eine neue Geburt ansehen. Die Lebensmittel,
Lampen und Waffen, sowie das Geld und die Schmuckgegenstände, welche
man den Toten an die Seite legte, weisen offenbar auf einen Glauben an
ein Leben nach dem Leibestod. Den gleichen Brauch finden wir bei den
Wilden aller Breitengrade, ebenso bei den Ägyptern, den Etruskern, den
Griechen und Römern; und es ist auch unzweifelhaft festgestellt, dass bei
allen Völkern dieselbe Absicht vorlag.

Warum auch der Reisevorrat, wenn die Seele nicht mehr in ein neues
Leben zu treten habe? Man hat deshalb behauptet, dass der Glaube an
ein Fortleben nach dem Tode der Seele instinktiv und deshalb dem Menschen
angeboren sei. Allerdings ist dies nur eine Hypthese, für welche positiv
feststehende Beweise nicht gegeben werden können.

Andererseits wird behauptet, dass der Anblick der unendlichen Natur
die religiöse Idee im Menschen erweckt hätte, jedoch gibt uns diese
Annahme keine Veranlassung zu einem Glauben an ein persönliches
Fortleben.

Die Vergötterung der Elemente und der Naturkräfte finden wir nur
bei den Völkern, welche bereits einen gewissen Grad von Zivilisation erreicht
haben, denn die Urwilden sind, wie ich zeigen werde, mehr zum
Geisterglauben und zum Fetischismus geneigt.

Die Geister sind nach der Vorstellung der Wilden durchaus nicht
stofflos, wie auch die Seelen der Christen einen physischen Körper besitzen,
obwohl dieser gewöhnlich unsichtbar ist.

Da nun die Phantasie der Naturvölker ungeheuer erinnerungsfähig,
aber wenig selbstschöpferisch ist, scheint das ein neuer Beweis für die
Tatsache zu sein, dass der religiöse Glaube aus Beobachtung geistiger Erscheinungen
herrühre. So war schon bei den Pythagoräern, den Piatonikern,
den Anhängern Brahma's und Budda's wie fast allen Völkern bekannt, dass
die Seelen der Verstorbenen mit einem fluidalen Körper bekleidet sind,
welcher unter gewissen Bedingungen nicht allein sichtbar, sondern auch
berührt werden kann.

In Frankreich beschäftigen sich namhafte Gelehrte wie de Rocha,
Flammarion, Durville mit dem Fluidalkörper des Menschen und ist es ihnen
gelungen denselben experimentell nachzuweisen.

Da man zu allen Zeiten, welche unter die Kontrolle der Geschichte
fallen, Erscheinungen aufgezeichnet hat, die man allgemein körperlosen
Geistern und Seelen verstorbener Menschen zuschrieb, so müssen diese


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