Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 35
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Erscheinungen sich notwendigerweise auch früher den Menschen gezeigt
haben. Der Glaube, dass die Seele den Körper überlebt hat, daher seinen
Ursprung in den Erscheinungen, die man heute spiritistisch nennt.

Schon Cicero sagt: „Kein Volk ist so ungebildet, so roh und wild,
dass ihm gänzlich der Begriff eines Gottes fehle, wenngleich es auch nicht
immer weiss, was für einen Gott es immer verehren soll.-'

Obwohl nun Geister und Götterglaube sich scheinbar in treuer Brüderlichkeit
die Hand reichen finden wir bei ausgesprochen götterlosen Völkern
dennoch einen bestimmten Geisterglauben.

Bei den niederen Rassen, bei den Bewohnern Feuerlands, den Tas-
manen, den Bewohnern Australien^, den Hottentotten, bei den Vedda's, den
Ureinwohnern der Insel Ceylon findet man weder Tempel noch Priester noch
Götterglauben, doch glauben sie an die Existenz von anthropomorphen oder
oder zoomorphen Geistern, welche die Felsen, die Grotten, die Bäume usw.
bewohnen. Die ebengenannton Vedda's sind allerdings schon etwas fortgeschritten
, denn sie glauben an ein Fortleben der abgeschiedenen Seelen
und bieten ihnen verschiedene Speisen dar. Ähnlich die Hottentotten;
diese glauben, dass die Toten einen Schatten zurücklassen, der aber im
allgemeinen von bösem Einfluss sei.

Ein Buschmann, der eine Zauberin getötet hatte, zerquetschte ihr den
Kopf, begrub sie und zündete auf ihrem Grabe ein grosses Feuer au, um zu
verhindern, dass ihr Schatten sich loslöse und ihn verfolge.

Derselben Ansicht neigen die Kaffern, die Abiponen, die Gabonen zu.
Häufig wählen sich diese Wilden, um sich gewissermassen einen Schutzengel
zu verschaffen, den Geist eines Häuptlings oder eines Freundes aus, den sie
in kritischen Augenblicken zu Hilfe rufen. Die Kaffern nennen diese Geister
Lirites oder Skujala, verkehren beständig mit ihnen und nach ihren Manifestationen
begibt sich der Priester auf ihr Grab und spricht: „0 bleibet
schlafen und besuchet uns nicht wieder."

Auch ist den Kaffern die Magie nicht unbekannt. Zwei in Transvaal
wohnende Engländer berichten aus dem Jahre 1885: „Wir befanden uns auf
auf der Jagd, als wir einem kaffrischen Zauberer begegneten, den wir aus
Übermut zum Zeitvertreib aufforderten, uns unsere Geschicke vorauszusagen.
Er entleerte vor uns ein Beutelchen mit Sternchen, Glas, Eisen, Fajencc-
stückchen und KnöchelcheiL Während er diese Gegenstände fest ins Auge
fasste, berichtete er dem ersten Fragesteller wahrheitsgemäss, dass derselbe
vor zwei oder drei Jahren die grossen Gewässer durchkreuzt hätte, um sich
in das Land der Weissen zu begeben. Dort habe er sich verheiratet, jedoch
sei seine Frau gestorben. Jetzt habe er sich mit einer Dame von Prätoria
verlobt, würde sie indes nicht heiraten, weil der Vater die Erlaubnis wegen
knapper Mittel zurückgezogen hätte. Dem anderen wollte er nichts sagen,
weil er etwas Trauriges sähe und ihn nicht b'etrüben wolle. Auf wiederholtes
Drängen sagte er dann zögernd: „Du bist verheiratet und wohnst
eine halbe Stunde von der anderen Seite des Proot Dorp entfernt, hast zwei
Kinder, das Kleinste ist etwa 18 Monate alt und zur Zeit sehr krank. Die

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