Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 36
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Arzte haben es bereits aufgegeben. Die Mutter hält es auf den Armen
läuft umher und ruft: „Es stirbt, bevor der Vater zurückkommt und es noch
einmal sieht." Bei späteren Prüfungen entsprach dies den Tatsachen.

Am Obernil fanden die Naturforscher denselben Glauben bei den Niam-
Niam-Kanibalen und bei den Bongos. Im Uganda glaubt man an Geister,
welche mit den Menschen durch die Priester verkehren.

Ein Forscher berichtet, dass am Kongo-Strom mancher Sohn die feinfühlende
und scharfsinnige Idee hat, die eigene Mutter umzubringen, damit
dieselbe zum mächtigen Geiste verwandelt, ihm Hilfe und Beistand gewähre.
Ist diese Idee, welche den Muttermord veranlasst einmal gegeben, so werden
auch die Menschenopfer logisch, die bestimmt sind, einem verstorbenen Herren
ein Geleit von anderen Geistern zu geben, wie dies in einigen Gegenden
Afrikas noch jetzt Sitte ist, und bei den Kelten, den Mexikanern und vielen
anderen Völkern an der Tagesordnung war. Zu demselben Zweck wurden
auch die Lieblingspferde und Hunde geschlachtet, damit die Tiere ihren
Herren auch im Schattenlande dienen sollten.

Die Neger Ostafrika's glauben auch an Geister mit bösem Einfluss,
ebenso die Bewohner von Madagaskar, worunter sie nichts anderes als die
Geister abgeschiedener Menschen verstehen.

Die Neger von Angola sind beständig darauf bedacht, den Zorn der
Abgeschiedenen von sich abzuwenden.

Bei der Beschreibung der Tuaregs-Neger des Nordens sagt der französische
Reisende Duvergier: „Oft begeben sich die Tuaregs auf weite Expeditionen
. Während dieser langen Abwesenheit bleiben die Familien ojme
jede Nachricht. Um solche aber dennoch zu erlangen, legen sich die Frauen
reich bekleidet und mit allen Kleinodien geschmückt auf die Gräber, wo
sie die Seelen ihrer Toten anrufen, welche die Wünsche erfüllen sollen.
Die erlangte Kenntnis finde bei der Rückkehr der Reisenden vollste
Bestätigung.

(Fortsetzung folgt.)

Im Reiche des Todes.

Maritha Noah.

Auf leichtem Boot, mit hochgeschwelltem Segel, trieb ich bei hellem Sonnenschein
ins weite Meer hinaus, und in leicht wiegender Fahrt sah ich von ferne die heimatlichen
Ufer versinken. Die Sonne stieg auf die Höhe ihrer himmlischen Bahn, ohne zu seagen,
und neigte sich wieder in herrlichem Abendrot. Da zeigt sich am Horizont ein neu Gestade,
im Hintergrunde von gigantischen Felsen gekrönt. In eilendem Lauf fliegt der Nachen
durch die meergrüne Bahn, und schaumglitzernde Weüenkämme küssen die grüssendo Hand.
Von einer freundlichen Welle sanft gehoben, liegt nun das Schifflein im weissgespülten
Sand. Die ausgeworfenen Muscheln und Steinchen glitzern und blitzen, als wollten sie
sagen: „Nimm uns doch mit!"

Der Strand ist leer, doch eine Stimme sanft und glockenrein, und süss wie einer
Mutter Locken, ladet mich ein, über die Dünen zu gehen. Und wie ich dieser Stimme folge
und sie mich weiter führt, steh ich vor einem Tor, wie die Natur es gewohnt, gebaut aus
ries'gem Quarzgestein, gebräunt von dem Wechsel der Jahre und ausgefüllt die Bisse und
Spalten mit Moos. Bewacht von schreckenerregenden Drachen und Fratzen, dass das Herz
stockt zu schlagen und das Blut fast zu Eis erstarrt; doch nah gesehen alles mir von
Stein und nur bestimmt ein böses Herz zu schrecken und ein beladenes Gewissen in den
Starb zu strecken.


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