Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 52
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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gememerung und Erniedrigung mit sich brachte, ist selbstverständlich,
und so hören wir im „Barbier von Bagdad" den sternkundigen Barbier
seinem Kundei* das Horoskop deutend mit den Worten:

„Du hast gewählt die beste Zeit auf Erden,
Die man nur wählen kann, rasiert zu werden."

(Fortsetzung folgt.)

Praktischer Okkultismus.

Wie du deinen Gott nennst, ist Nebensache. Aber anerkennen
musst du das unfassliche Wesen. Es ist notwendig zu deinem eigenen
Heil. Wer Gott leugnet, muss an sich selbst zweifeln und verzweifeln.
Ohne Gott nichts, aber in und mit Gott alles. Bemühe dich nicht,
dir eine Vorstellung von ihm zu machen. Ich kenne deine Gedanken
nicht, aber ich sage dir, du irrst, wenn du dich bemühst, diesen Gedanken
deinem Hirn fasslich zu machen.

Okkultismus ist reiner Gottesglaube. Okkultismus ist universeller
Gottesglaube. Reiner, erhabener, umfassender als alle menschlichen
Religionen, als alle Konfessionen. Jede Religion sieht nur eine Seite
des tausendfach geschliffenen Kristallprismas. Der Okkultismus sieht
hinein, er versetzt sich hinein.

Okkultismus ist Harmonie mit dem Unendlichen. Alles andere
mag Mystizismus sein. Wahrsagerei, Spielen mit dem Geheimnisvollen,
Geschäft, eventuell sogar Betrug, aber kein Okkultismus.

Vielleicht interessiert dich das okkulte Gebiet, dann bist du ein
Tastender. Oder sehnst du dich schon nach Erkenntnis, dann bist Du
ein Suchender. Lernst du aber schon im Kleinen das Grosse erkennen,
mühst du dich ab, zu lernen und besser zu werden, denn das gehört
unbedingt zusammen, dann bist du ein Schüler.

„Erst wenn du gänz in dem Gefühle selig bist,
dann bist du Okkultist.

Aber wohlverstanden, Okkultismus ist keine Gefühlsduselei,
sondern Besitz. Auch kein Glauben, sondern Wissen. Kein Suchen,
sondern Haben.

Scheint dir der Weg zur Gralsburg weit? Verzage nicht, sobald
du dich mit gutem Willen auf den Weg machst, steht du unter dem
Schutz des Lichts. Es schadet auch nichts, wenn du auf diesem Wege
einmal fällst; nur liegen bleiben darfst du nicht.

Willst du Meister werden, fang als Lehrling an; aber tue dein
Bestes, nimm dein Handwerk, deine Berufung ernst. Geschenkt wird
dir nichts, aber was du dir verdienst, das erhältst du auch zu bigen.


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