Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 57
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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gleichzeitig über allen Parteien, unter allen Parteien und in allen
Parteien. Es ist bisher der Sinn der Fusswaschungsszene viel zu
wenig beachtet worden. Dieser Sinn besagt; ,,Als voller Gott'sind
wir nicht nur das höchste Wesen, sondern auch das niedrigste Wesen,
der letzte Diener unserer Diener. Wenn nun die Herrschaft der
reinen All-Einheit darauf beruht, dass, sie der Höchste und der
Niedrigste in einer Person ist, so dürfte sich jegliche Herrschaft auch
nur mit demselben Mittel aufrecht erhalten lassen/4

Beispielsweise hat sich der Mensch selber unter das Tier erniedrigt
, indem er die sinnliche Liebe als Selbstbezweck benutzte, was
kein wild lebendes Tier tut. Eben dadurch wurde der Mensch aber
erst befähigt, den Selbstzweck (das Göttliche) in allen Dingen zu erfahren
. Weil er sich selber unter das Tier erniedrigt hatte, wurde er
über das Tier erhöhet. A^enn hingegen ein Mensch sich einseitig über
das Tier erhöhet, so wird er früher oder später unweigerlich unter
das Tier erniedrigt, denn unser Gesetz duldet kein einseitiges Wachstum
und keine dauernde Störung des Gleichgewichts. *Te höher ein
Baum gen Himmel wächst, je tiefer muss er seine Wurzeln hinuntersenden
. Je mehr ich ernten will, je tiefer muss ich pflügen, wobei
ich lediglich darauf zu achten hebe, dass nicht zuviel toter Boden auf
einmal nach oben gebracht wird.

Insofern müssen wir freilich mit Luzifer etwas vorsichtig zu
Werke gehen, damit wir nicht gleich den ganzen fruchtbaren Acker
verschütten. Immerhin haben die deutschen Ingenieure einen sehr
guten Untergrundpacker gebaut, mit dem wrir auch die tiefste Hölle
lockern und durchlüften können, ohne die Ertragsfähigkeit der Ackerkrume
zu gefährden. Das heisst, wir stellen fest, dass wir als voller
Gott alles in uns selber mit einander zu vereinbaren vermögen und
dass eine reine Lüge (Luzifer), die wir mit der reinen Wahrheit
(Michael) in Einklang gebracht haben, eben eine reine Dichtung und
keine reine Lüge mehr ist. Wir stellen also fest, dass Luzifer vor
Gott in Gnaden steht als seine eigene reine Dichtung, dass aber der
Mensch nicht als Mensch alles kann, was er als voller Gott vermag,
und daher Luzifer besser mit der gebotenen Zurückhaltung behandelt.
Verwechseln war also die reine Wahrheit mit der reinen Dichtung,
begehen Wir also die Grundsünde wider die Logik oder die Todsünde
der Bibel, so ist der Teufel sofort wieder los und wir unterstehen
seinem wenig angenehmen Regiment, bis wir wieder das Weibchen
(die Dichtung) vom Männchen (von der Wahrheit) zu unterscheiden
vermögen.

Aus diesem Grunde sei hier bemerkt, dass
alles rein Negative ein e reine Dichtung ist. Dichtungen


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