Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 64
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Wenn doch Scheidemann von Anfang an in diesem Sinne djen
Anarehosozialisten entgegengetreten wäre.

Gefühlsduselei hat Menschen und Völkern schon immer yiel
grösseren Schaden zugefügt, wie Gewalttätigkeit. Daher sind die
schärfsten Waffen immer die humansten, weil fie den Kampf am
schnellsten beendigen.

Wie verhängnisvoll die schwankende Taktik der Regierung gewirkt
hat, hat der Ausgang der Nationalwahlen am 19. Januar 1919
bewiesen.

Hier haben wir ein klassisches Beispiel dafür, dass, wenn man
sogenannte geistige Waffen an der falschen Stelle gebraucht, man nur
der gerechten Sache eine Niederlage bereitet.

Wer geistige Waffen dem Lumpenproletariat gegenüber anwendet,
d. h. den in der Zersetzung befindlichen untersten Schichten der
menschlichen Gesellschaft, und diese bilden doch nabezu 50 Prozent
der Anarchosozialisten, der ist ein Unwirklichkeitsmensch und bildet
eine grosse Gefahr für die Partei, der er angehört.

Der wahre Mensch wird immer nach Friedr. v. Stolbergs Worten
handeln:

„Immer sei zum Kampf bereit! Suche stets den wärmsten Streit!
Schone des, der wehrlos fleht! Haue den, der widersteht!"

Unwirklichkeitsmenschen, d. h. Menschen, die vom eigentlichen
Leben und seinem tiefinnersten Wesen keine Ahnung haben, Menschen,
die da Gefühlsduselei mit Religion verwechseln, nicht wissend, dass
der rechte Kampf erst mit Christus in die Welt gekommen ist,
solche Menschen denken wunder, was sie geleistet haben, wenn sie#
sich über die Formen des politischen Kampfes entrüsten, in dem der
politische Gegner nach ihrer Meinung zu oft und zu sehr persönlich
angegriffen werde.

Abgesehen davon, dass solchen weltfremden Gefühlsmenschen
schon der Umstand zu denken geben sollte., dass es auf der ganzen
Welt kein Parlament und keinen politischen Kampfplatz gibt, wo man
anders kämpft; abgesehen also davon, müsstesich jeder denkende Mensch
doch sagen, dass Ideen in ihrer Bejahung und Verneinung immer nur
an Personen geknüpft in die Erscheinung treten können und dass es
widersinnig ist zu verlangen, dass die Erörterung dieser Erscheinungsformen
geschehen sollte, ohne die jeweiligen Personen handelnd auftreten
zu lassen. Sachlich sein und sachlich reden heisst nicht von
der Verbindung der Idee mit den Personen absehen, sondern sachlich
sein heisst die Personen nur so weit zu erwähnen, als sie tatsächlich
mit der zur Verhandlung stehenden Sache verknüpft sind.


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