Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 69
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Karma und Atheismus.

Von

0. IL Paul Silber, Dipl.-Areh. und Dozent, Steglitz-Berlin.

Gewiss hat Jeder mal mindestens einen Menschen kennen gelernt,
dem alles glückt, und einen anderen, dem alles fehlschlägt. Dabei ist
der Pechvogel meist der Intelligentere und Schlauere. Aber trotz
aller Umsicht und geschäftlichen Überlegenheit gelirgt ihm nichts.
Höchstens hat er in kleinen Dingen manchmal Erfolg.

Woher kommt das? Ist es Vielgeschäftigkeit und Nervosität,
die ihn am Erfolge hindern? -— Trifft dies zu, so wird man stets
karmischc Einflüsse als erste Ursache annehmen müssen; denn
der Betreffende ist „schlecht beraten", also von höheren Mächten

— bezw. Geistern — verlassen; plötzlich bemächtigen sich seiner
bösartige Jenseitige, die vielleicht bei Lebzeiten seine Feinde waren,
und nun jede Gelegenheit suchen, sich an ihm zu rächen. Der Fort-
geschrittene ist vielleicht mehr als der Rückständige von niederen
Geistern umgeben, die von ihm lernen wollen, ihn aber in nachteiligem
Sinne beeinflussen und lähmen. „Niemand wird von daunen
kommen, bis dass der letzte Heller bezahlt ist".

Dieses Wort Christi bedeutet offenbar: Jeder muss sich auf
dieser Erde so oft verkörpern, bis alle seine Sünden — und Irrtümer!

— getilgt sind. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass das
lieben im Diesseits eine Art Läutcrungsprozess ist. sowohl für den
König wie für den Bettler.

Die mit ihrem selbstverschuldeten Geschick unzufrieden sind,
verschlechtern dadurch ihren Zustand und häufen Misserfolg auf Misserfolg
, wodurch sie sich an Leib und Seele schädigen. Niemand darf
ernten, ohne gesät zu haben. — Ihre Gesundheit leidet, ihr geistiger
Blick wird trübe und die Fehlschlage nehmen infolgedessen zu Man
kann aber seine Verfassung verbessern, wenn man sich mit dem
ständigen Gedanken abzuflnden versteht; „Du hast es nicht besser
verdient. Wie die Saat, so die Ernte!" Niemand darf sich ungestraft
gegen Recht und Gerechtigkeit auflehnen und das viele Unrecht und
die himmelschreiende Willkür besonders der letzten Jahre muss mit
eiserner Notwendigkeit seine Sühne finden — wenn nicht in diesem,
so doch in einem künftigen Leben. Mancher, der die Kriegsnöte
benutzte, um Hunderttausende zusammenzuraffen, wird sich elender
fühlen, als je zuvor, als in den Tagen, wo er noch Pilze auf der
Strasse verkaufte oder hausierte. Ihm fehlt die geistige Keile zum
Avirklichen Lebensgenuss, das viele Geld wird ihm zur karmisclien
Last. Er erreicht also das Gegenteil von dem, was er wünschte.


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