Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 72
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0076
- 72 -

welche auf solche Gedanken — meist infolge eines schwachen Willens
und Mangel an Erfahrung — reagieren. Wollüstige Grübeleien z. B.
vermögen unendlich viel Unheil anzustiften, ebenso auf Betrug und
Diebstahl gerichtete Wünsche. Sie wirken als Gedanken und in
Büchern wie Massensuggestionen und das hat uns die Kriegszeit in
erschreckender Weise gelehrt

Naturvölker und Geisterglaube.

Fortsetzung.

Der Römer Pomponius Melas, ein Zeitgenosse des Kaisers Claudius,
bezeugt aus dem fernen Altertum: Die Angelen kennen keine anderen
Gottheiten, als die Seelen ihrer Verstorbenen. Sie schwüren nichts
anderes als bei ihnen und befragen sie wie Orakel. Die Tuaregs
stammen nun gerade von der Oase Angela.

Die Einwohner von Oceanien haben, obgleich sie auf so vielen
Inseln verstreut wohnen, fast den gleichen Glauben an ein zukünftiges
Leben, zu welchem der Geist aus dem Körper des Sterbenden herausfährt
, trotz der Mühe und Sorgfalt, mit welcher Freunde und Verwandte
Mund und Nase des Sterbenden verschliessen. Die Eingeborenen
Australiens haben das Verbot, den Namen eines Verstorbenen während
einer bestimmten Zeit auszusprechen, weil sie befürchten, dadurch die
Erscheinung eines Gespenstes hervorzurufen. Wenn ein Seeländer
einen anderen im Kampfe tötet, so erfüllt er verschiedene Bräuche, um
sich der Bache des Erschlagenen durch seinen Schatten oder Geist
zu entziehen.

Auf der Insel Hawai stand das Geisterbannen allgemein in Anwendung
. Jene Insulaner behaupten, dass die Geister ihrer Väter
nicht ablicssen, über sie zu wachen.

Die Australneger gehen nachts zu den Begräbnisstätten, um mit
den Toten zu verkehren. Sie scheinen ebenfalls an eine fleischliche
Wiedergeburt zu glauben, denn ein zum Tode verurteilter tröstete sich
mit den Worten: Nun kann ich endlich ein Weisser weiden.

Auf der Insel Sumatra glauben die Eingeborenen an die Hilfe der
Geister, die den Menschen schaden und nützen können, und imstande
sind, sich nach Belieben sichtbar zu machen.

Wenden wir uns nun einmal nach Amerika, so finden wir, dass
die Patagonier, Araukanier, sowie sämtliche Eingeborene des äussersten
Südens an die Existens guter und böser Geister glauben, und unter
Umständen beide Kategorien anboten.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0076