Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 73
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Eigentümlicherweise geschieht das Geisterbannen bei den Pata-
goniern in derselben Weise und fast mit denselben Zeremonien als bei
den Schamanen, Lapplands und Sibiriens.

Die Indianer glauben ausser an Manitu, den grossen Geist, auch

noch an die Geister ihrer Verstorbenen, mit donen sie unter
leierlichen Gebräuchen in Verbindung zu treten wissen.

Bei den Sioux ist die Furcht vor der .Rache der Geister so gross,
dass in keinem Stamm ein Mord bekannt ist: schreibt der englische
Korscher Sehoolcraft.

In „Lettrcs edifiantes", welches Voltaire als das interessanteste
Buch seiner Zeit erklärt, spricht ein Missionar von Götzen, welche sich
willkürlich bewegeu. Ein anderer spricht von Bettüchern, welche ohne
Stützen ausgebreitet aurecht standen. Ein anderer sprach von einem
körperlichen Versetzen von Personen und Gegenständen.

DcBrosses spricht in seiner Encyclopädie von drehenden Kürbissen,
die auf der Insel Cuba von den Eingeborenen wegen ihrer persönlichen
Angelegenheiten um Rat gefragt wurden.

Ahnliche Zaubereien findet man bei allcu Stämmen Nordamerikas,
besonders aber das „envoutement", eine Behexung, die darin besteh!,
eine entfernte Person umzubringen.

Die Mongolen von Nordasien, die Kamtschadalen und die Bewohner
Sibiriens glauben an eine Menge von Geistern und Göttern, welche
Berge, Wälder und Ströme bewohnen, und die Schamanen oder Magier
dienen als Mittelspersonen bei dem Verkehr mit ihnen. Die Schamanen
der Lappen und Eskimos haben stets die berühmte Trommel oder Knarre
in der Hand, welche unserem Zauberstabe entspricht. Uberhaupt sind
die Eskimos in diesen Dingen weit unterrichteter als mancher glaubt
Die Inkarnationstheorie ist ihnen sehr geläufig und glauben sie fest,
dass sich ein Mensch in den Körper eines wilden Tieres inkarnieren
kann. Die Grönländer behaupten, den Doppelgänger während des
Schlafes aussenden zu können, und bringen zum Beweise ihrer dortigen
Anwesenheit Geschenke, wie ein Messer oder einen Ring und dergleichen
mit.

Den Glauben aller Naturvölker legte ein Häuptling der Somosomi
in Polynesien in einem Satz, als er zu dem englischen Reisenden Hunt
sagte: Wenn du vor mir sterben wirst, so werde ich dich als meinen
Gott annehmen.

Nachdem wir nun alle Erdteile besucht haben, und überall den
Geisterglauben als einen so mächtig Faktor fanden, wollen wir bei
unserer eigenen Rasse Einkehr halten, und die Germanen, Skandinavier
und Kelten auf ihren Geisterglauben hin prüfen.


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