Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 74
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Wir finden hier genau dieselben Erscheinungen. Die Mythologie
unserer Altvorderen ist von Gnomen und Zwergen, Sylphen und Nornen,
Elfen und Walküren belebt, und die Magier des Altertums versichern,
mit den Geistern und Elcmentarwesen in Verbindung zu stehen und
sich dieselben zu Dienern gemacht zu haben.

Es ist durchaus nicht angängig, alles dieses in das Reich der
Märchen und Fabeln zu verweisen, denn unsere eigenen Historiker,
sowie die römischen Schriftsteller, die Gebildeten der damaligen Welt,
haben uns zu genaue Schilderungen hinterlassen.

Nach den Aufzeichnungen des Tacitus taten sich in den germanischen
Ländern hauptsächlich die Frauen in der Magie und den göttlichen
Künsten hervor. Sie genossen daher eine grosse Achtung sowohl in
politischer wie in religiöser Hinsicht, wie der grosse Aufstand aus dem
Jahre 70 v. (1hr. beweist, der auf den Willen der berühmten Yelleda
ausbrach, und durch ein Wort aus ihrem Munde wieder beruhigt wurde.

Bis in die frühesten Zeiten stand bei den nordischen und skythischen
Völkern die Volupsa, eine Art Vereinigung von Sehern und Sybillen,
in Blüte, woraus sich dann das Druidentum entwickelte.

Auch bei den Polen waren derartige Phänomene bekannt. Sie
nannten ihre Seher ,.Wieszezka".

Es gibt wohl keine gebildete Person, die noch nicht von Brunen
hätte sprechen hören, deren sich alle alten Völker Nordeuropas bedienten
. Dies waren Buchstaben oder magische Zeichen, denen man
eine grosse Fähigkeit für Verzauberungen zuschrieb. Bisweilen dienten
sie als Talismane. Noch heute begegnet man einer grossen Anzahl
dieser Zeichen, welche sich am häufigsten auf Felsen in der Nordsee
vorfinden.

Walter Scott spricht in seiner „Dömonomanie^ weitschweifig über
den Glauben an Geister bei den alten nordischen Völkern. So berichtet
er aus der Eyrbiggiasage von der Geschichte eines Hauses, worin Geister
umgingen. Gegen Anfang des Wiuters zeigte sich bei zahlreichen
Familien, die sich im Hause niedergelassen hatten, eine ansteckende
Krankheit, welche viele Personen dahinraffte. Sogleich begannen ihre
Schatten um das Haus herumzuirren, wobei sie die Lebenden erschreckten.
Schliesslich begannen die Gespenster in das Haus einzudringen und
zeigten sich in dunstartigen Gestalten in dem Kaum, wo man zum
allgemeinen Gebrauch ein Feuer angezündet hatte, da man sich
an den kalten isländischen Winteitagen in den anderen Bäumen nicht
aufhalten konnte. Erschreckt flohen die Bewohner zu dem Priester
des Gottes Thor, auf dessen Bat sie aus den angesehensten Männern
etn Gericht einsetzten, das die Verstorbenen persönlich und mit
Namen aufrief, um sie nach dem Grund zu fragen, weshalb sie die


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