Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 80
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Mit gütiger Erlaubnis des Verfassers Herrn Max Däbritz, Zaukerode
bei Dresden aus der Broschüre

„Die Verkündigung der Menschenrechte"

abgedruckt. Artikel 10. (Auszugsweise.)

Der Grundstock eines gesunden Staatswesens ist die Familie.
I>as Heil einer Familie gründet sich auf eine glückliche Ehe. Die Ehe
ist aber nicht für den, welcher Anspruch auf den erhabenen Titel Mensch
erhebt, ein Bordell im kleinen oder ein Kanin dienst all, sondern eine
auf dem höchsten naturgesetzlichen und sittlichen Wert, auf der Liehe
gegründete Einrichtung* Sie ist somit heilig und unantastbar. Ihre
Vernichtung ist eine Zertrümmerung der Famile, des kleinsten Staates
im Staate; der Grundlage des Staates und folglich eine Zertrümmerung
des Staates selbst.

Was ist die Ehe ? Sie ist das heilige Gelöbnis eines Mannes und eines Weibes, in
gegenseitiger Treue und inniger Liebe durchs Erdenleben zu schreiten, Kinder zu erzeugen
und zu erziehen und sich den schweren Kampf des Lebens gegenseitig zu erleichtern.

Diese Art der Ehe ist recht und sittlich, und es steht jedem frei, ob er sie durch
Priester oder Gesetz bestätigt wissen will oder nicht. Aber um der Verleumdung
besonders des Weibes willen, ist es besser, die alte Form der Bestätigung beizubehalten.

Unsere alten deutschen Vorfahren standen sittlich höher als wir. Sie bestraften
Wortbruch mit Abhauen der rechten Hand, Ehebruch mit Pfählung und Versenken im Sumpf.

Die Freiheit der Leidenschaften führt jedes Volk in den Abgrund, die Freiheit
der Tugenden aber führt es auf eine sittliche Höhe.

Wer aber anstatt aus inniger Liebe, nur aus sinnlichen Trieben, oder nur
wegen Geldes-, Standes- oder Berufsvorteilen das heilige Ehegeiübde abigte, also mit
einem Meineid in die Ehe trat, der trage auch die Folgen und erhebe nicht Anspruch
darauf, in der hohen, sittlichen Angelegenheit der Ehe mitsprechen zu wollen und
erkühne sich nicht, gesitteten Mensehen Vorschriften machen zu wollen.

Wohl bedingt das Gesetz der Freiheit, dass es dem Manne freistehen mus,
einige Frauen in seinen Ehebund aufzunehmen, dann aber stellt auch der Frau das
bleiche Kecht zu. Entsteht daraus etwas Gedeihliches?

V.»

Schliesst euch doch zusammen, ihr unverheirateten und verheirateten Männlein
und Weiblein, in einen grösseren Verein und bildet zusammen eine Art Massenchc
mit Massenwirtschaft, Massenhaushalt nnd einem Massonheim. E^ stehen ;j«tzt genügend
Kasernen leer, wo ihr diese Experimente wagen könnt. Doch eure Kinder
muss euer Miniaturstaat selbst erziehen, denn ihr könnt doch nicht verlangen, dass
der Staat, also wir anderen, die Kosten für eure Kaninchen Wirtschaft tragen, das
wTäre wahrhaftig schlechter Kommunismus.

Jeder Vernünftige erkennt, dass durch die Eifersucht bald entsetzlicher Zank
und Streit, Mord und Totschlag unter euch herrschen würden.

Der Tierwelt sind durch Naturgesetze in der Betätigung der geschlechtlichen
Liebe Fesseln angelegt. Der Mensch ist darin, weil ihn die Natur mit einer höheren
Vernunft begabt hat, frei, damit er erstarke. Beherrsche das Naturgesetz der
tierisch-sinnlichen Triebe der Liebe und du bist frei vom Gesetz, denn du treibst
keinen Missbrauch mehr damit.

Und deshalb ist die Liebe die Freiheit! Aus inniger Liebe, aus gegenseitiger
Hochachtung, aus Seelenharmonie, aus Geistesverwandtschaft sollen sich beide (ic-
scblechter vereinen und grosse Menschen werden geboren. Denn die Liebe ist -das
Prinzip des Lebens und der Vereinigung. Sic ist das Beglückende, das Beseligende,
ohne die es für die Völker, für die Menschheit kein Eden gibt.

Schriftleiter.: B. Noah. — Verlag: Deutsch« Okkulte (iomeinsdiaft, Breslau I, Biüeherplatz 14,

Druck: Linke & Richter, Breslau I. Blücherplatz 14.


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