Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 99
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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Das Negative Tod, die Kälte, Schatten, ist nur vorhanden in
dem Schein. Und dieser Schein ist nötig, um den Kampf zu zeugen,
und wo der Kampf, ist Ja und Leben. Ich bin Idee, nicht Ursprung,
sondern Sein, doch setz ich mich aus Ja und Nein zusammen. Du
lebst, bist Mensch, bist Wahrheit und die Lüge, und wenn das Negative
Dich verläßt, was bleibt dann noch als Wahrheit, Ja und Leben? Der
Mensch sagt dann . . . jetzt ist er tot! Verstehst Du mich?

Wenn's Dich nach jener Wahrheit verlangt,
Dann glaub' und stürz Dich hinunter,
Eh' du den Ort der Zukunft erlangt
Erwuchsen Dir Flügel im Wunder.

Du fragtest mich nach der Vervollkommnung, die Antwort sei
Dir gern gewährt; Du warst bisher stets auf der falschen Spur, Dein
Ziel sei, erst die Gegensätze zu ergründen. Verstehst Du, Freund?
Die Hypothese Du und ich »zuvor Und Du, der Du aus Plus und
minus bist erschaffen, aus Wahrheit, Trug, aus Ja und Nein, Du mußt
Dich zu erforschen suchen, indem Du Gegensätze in Dir findest. Es
ist das uralte Gebiet, das Ursein, unaussprechlich Wahre, und wie ich
es vorhin erwähnte, nenn ich es einfach Gegensatz. Paß auf, jetzt
will ich ihn zerteilen, in Sommer und Winter, Tag und Nacht, doch
tiefer woll'n wir in ihn dringen, sieh' Liebe und Haß, die Wärme uud
die Kälte, nun siehst Du gar die Höhe und die Breite. Dies alles ist
das eine Ich, Idee. Auch kannst Du sie in Klassen wohl zergliedern,
ich wag' es nicht, Versuchs. Ich kann nicht Eins zerteilen in Eins.
Ein Ganzes ist es alles, Wahrheit und Schein; doch die Symbole sind
mir nicht genug, es ist gleich. Falsch gleich Richtig, beide zeugen^
Reibung. Und wo die Reibung, da die Wärme, und wo das Leben,
da das Ja, und bist D u anderer Ansicht, zeugst D u Reibung, zeugt
Wärme Liebe, Leben, Ja, denn es, als Gegensatz vorhanden, ist Ich,
Ich die Idee.

Du Eitler, beginne zu zergliedern, ich habe keine eigene
Form, ich bin nur, bin, mein Zweck ist die Idee; also bin ich das
eine Große, die Schöpfung, Ich nur aus dem Sein. Bedarfst Du nicht
des Lichtes, Schattens? Warum? Weil es dem Gegensatz entfließt
Das Licht, — gleich Feuer, Liebe, — ist weiter nichts als —- Ich.
Ich ist das Licht der Welt. Doch Deine Frage war nach der Vollkommenheit
. Ist es nicht wahr, daß Du, wenn Du vollkommen, ein
weiteres Ziel nicht mehr kennst? Und wenn Du dann vollkommen,
planlos, denn „Nichts" ist dann Dein Gegensatz, dann widersetzt sich
„Nichts" und „Nichts" ist dann Dein Ziel. Wo bleibt der Zweck, die
Reibung, Leben, Wärme, wo bleibt die Liebe — Gegensatz? Es gibt
keine Vollkommenheit, es gibt nur „Mich, Idee".

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