Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 103
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Naturvölker und Geisterglaube.

Fortsetzung.

Am meisten tritt der Glaube an eine unsichtbare Welt bei der
keltischen Rasse hervor. Bei den Galliern waren die Geister nur
Seelen der Verstorbenen, mit diesen standen sie durch ihre Druiden
und Seher in Verbindung. Diese fielen in Extase, weissagten und riefen
in Steinhöhlen die Geister ihrer Toten an. Der Mittelpunkt des
druidischen Kultus war die Insel Anglesey. Dort führten sie ganz
besonders ihre magischen Künste aus. brachten Magnetismus und
Weissagung in Anwendung, sodaß sie der Römer Plinius Ärzte und
Weissager nennt

Pomponias Melas behauptet, daß die Druiden mit ganz besonderen
Kräften begabt seien, da sie für unheilbar gehaltene Krankheiten heilen,
die Zukunft erkennen und sie den Menschen verkündigen könnten.

Die römischen Schriftsteller erzählen uns von den Weissagungen
der Druidiunen bei den Kaisern Diokletian, Aurelian und Alexander
Severus.

Cicero spricht mit großer Achtung von dem Druiden Divitiacus
von Autun, der ihm befreundet und ein tüchtiger Weissager war.

Das Totenfest ist keltischen Ursprungs. Am ersten Tage des
November riefen die Barden und Seher in den Häusern der Hinterbliebenen
die Seelen der Verstorbenen an, Die Gallier glaubten auch
an die Seelenwanderung, daher die Verse des Pharsalus: „Euch, ihr
Schatten, begräbt man nicht in das finstere Reich des Erebus, sondern
die Seele fliegt empor, um andere Körper in anderen Welten zu beleben;
der Tod ist nur ein Zwischenraum in einem langen Leben.

Die Ureinwohner Perus hatten einen sehr ausgeprägten religiösen
Sinn. Sie glaubten an die Existenz der menschlichen Seele und hielten
sogar den Schlaf nur für eine Funktion des Körpers. Der Geist der
nicht schlafen könne, verlasse den in Schlaf gesunkenen Körper, um
sich frei in die Räume zu erheben, wodurch dann die Träume
entstünden.

Die Azteken Mexikos besaßen zwei Klassen magischer Priester,
die erste lebte ganz abgeschlossen in der Nähe der Fetischhütten und
und die andere besorgte die weltlichen Geschäfte und wurden als
Zauberer befragt.

Die Historia de laConquista del Nuevo Mundo berichtet aus dem
Jahre 1519.: Nachdem einige Wahrsager dem Kaiser Montezuma zu
denken gegeben hatten, ließ auch ein Landmann um eine Audienz
bitten. Er wurde vor den Kaiser geführt, und nachdem er seinen Gruß
dargebracht hatte, erzählte er folgendes: „In der vergangenen Nacht


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