Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 104
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0108
sah ich mich in eine geräumige Höhle versetzt. Dort erblickte ich
einen Mann in königlichen Kleidern, der unter Blumen und Wohlgerüchen
mit einer brennenden Fackel in dei Hand träumend dasaß.
Ich ging heran, und erkannte Dich, o mein Kaiser, erschreckt wollte
ich fliehen, aber eine gewaltige Stimme befahl mir zu bleiben, die
Fackel aus deiner Hand zu entnehmen und deinen Schenkel zu brennen.
Die Stimme aber, die aus der Luft zu kommen schien, sprach: So
schläft dein Kaiser, berauscht durch allerlei Vergnügen und Eitelkeiten
der Welt, während der Zorn der Götter über ihm schwebt und ihn so
viele Feinde bedrohen, die von der anderen Seite der Welt herkommen,
und sein Reich und seine Religion zerstören wollen. Du sollst ihn
wecken, damit er das Unheil abzuwenden versuche." Der grausame
und jähzornige Montezuma wollte den Bauer zum Tode abfuhren lassen,
wurde aber durch einen heftigen Schmerz am Schenkel gehindert, wo
alle Anwesenden das Brandmal sahen. Der Landmann wurde den
Göttern geopfert.

Die Geschichtsschreibung erzählt übrigens noch eine zweite
Episode zu dieser Begebenheit. Prinzessin Papantzin, die Schwester
des Kaisers Montezuma war gestorben und feierlich begraben. Am
Tage darauf aber erschien sie einigen Frauen, und befahl ihnen, ihren
Bruder und den König Nazahuapilli von Texas zu sich zu rufen. Als
die beiden Herscher mit ihrem Hofstaat bei ihr versammelt waren,
erzählte sie ihnen, wie sie sich, kurz nachdem sie gestorben sei, an
dem Ufer eines breiten Flußes befunden habe, auf dem sie einige große
Schiffe, dicht mit weißen, bärtigen Männern besetzt gesehen habe, die
mit sonderbaren Gewändern bekleidet gewesen seien, und in ihren
Händen Standarten und auf ihren Häuptern Helme getragen hätten.
Der Jesuit Clavijero fügt hinzu, daß dieser Vorfall veröffentlicht wurde,
und großes Aufsehen erregt habe, weil er sich vor den beiden Herrschern
und dem mexikanischen Adel zutrug.

Man findet diese Tatsache ebenfalls auf einigen Gemälden jenes
Volkes dargestellt; auch hat man ein recht kräftiges Zeugnis von
diesem Vorfall an den spanischen Hof gesandt, welches in der spanischen
Geschichtsschreibung von Torquemada verzeichnet ist.

Auf unseren Kreuzfahrten über die Erde wollen wir nun bei den
Völkern des Islam unsere Einkehr halten. Selbstverständlich beabsichtigte
ich nicht, die Muhamedaner mit den Inkas auf eine Stufe zu
stellen, aber um der Vielseitigkeit unserer Betrachtung willen, können
die interessanten Erscheinungen der islamitischen Welt nicht übergangen
werden.

Mohamed war selbst ein Visionär oder ein Medium. Seine
musclmauischen Geschichtsschreiber erzählen, daß in einer Nacht, da


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