Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 119
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Und da gibt es noch Menschen, die den Kampf wider die
unmoralische Institution der Mitbestimmung und Beeinflussung in
Staats- und Schuldingen seitens der Kirche als gottlos bezeichnen.

Gott verzeihe ihnen die Dummheit!

Denen aber, die es nicht aus Dummheit tun, sagen wir den
Kampf an, einen scharfen Kampf, wie ihn — Christus gekämpft hat,
einen Kampf auf Leben und Tod, im Handeln, wie in Wort und Schrift.

Solche Schriften nun wie das Buch Feuersteins haben für die
Menschheit einen zwiefachen Wert.

Einesteils werfen sie interessante Streiflichter auf das Verhältnis
zwischen Sozialismus und Eeligion, und zweitens weisen sie darauf
hin, daß mit der Entwicklung der äußeren menschlichen Verhältnisse
auch die Entwicklung des Einzelmenschen Hand in Hand gehen muß.

Wie dringend notwendig dies ist, beweisen uns schlagend die
Bruderkämpfe in Eußland und Deutschland am Ende des Jahres 1918
und zu Beginn des Jahres 1919.

Es ist das Schicksal aller Evangelien, daß sie von den meisten
mißverstanden werden.

Buchstabenglauben, Dogmenglauben, sind die schlimmsten Feinde
der Menschheit. Das Wort Christi: „Suchet in der Schritte
gilt für alle programmatischen Kundgebungen, also auch für das
Erfurter Programm.

Wir sollen darin suchen mit ehrlich selbstlosem Streben,
denn ohne das ist alles -soziale Streben eine Farce, und dann das
Gefundene an der Hand des Gebotes der Nächstenliebe in die Tat
umzusetzen uns bemühen.

Nur wenn wir die Devise „Freiheit — Gleichheit — Brüderlichkeit
" im Herzen tragen, nur dann können wir das Erfurter Programm
recht verstehen und nur dann können wir mit Erfolg darin
suchen und finden, was der Menschheit zum Segen gereichen wird.

Wahrheitssucher und Erkenntnisfinder aber können die Menschen
nur werden, wenn man ihnen Ellbogen- und Gewissensfreiheit gibt.

Darum ist die Trennung von Kirche und Staat absolut unerläßlich.

Christus hat seine Jünger und deren Nachfolger nicht an die
Krippe und unter den Schutz des Staates gestellt, sondern ausdrücklich
gesagt: „Ihr sollt weder Tasche noch Säckel haben!"

Darum bekämpft der genannte Pfarrer Feuerstein auch mit vollem
Recht allen als Unterdrücker der Besitzlosen auftretenden Kapitalismus,
gleichviel, ob er durch Private oder durch die Kirche dargestellt wird.

Mit den Worten auf Seite 42 seines Buches: „Heute ist die
Kirche, die Christus gestiftet hat, um den bestehenden ungerechten


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