Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 126
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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— will der Herr aus Gnaden belohnen. Denn sie sind geschehen
nach seinem Gebot, in der Liebe zu allen Menschen, vornehmlich zu
den Brüdern, zumal zu denen, die der Liebe am meisten bedurften,
die um ihrer Dürftigkeit, ihres Glaubens willen gering geschätzt, verächtlich
behandelt wurden. Welche Liebe, daß der Herr auch sie
so hoch ehrt, sie seine Brüder nennt! — Was treibt uns bei unserem
Tun? Wird unser Leben einst für uns zeugen durch Werke der
Liebe? Kennen wir da kein Ansehen der Person? H.-H.W.

Vorstehende Worte von H.-H.-W., dem Neukirchener Abreißkalender
entnommen, dürften manchem, der durch Römer 3, 28 in
arge Gewissensnot geriet, wie eine Erlösimgsbotschaft klingen.

Ja, das viel umstrittene und viel kommentierte Pauluswort: „So
schließen wir denn, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt
werde, ohne die Werke des Gesetzes" (Römer 3, 28) ist ein böser
Stein des Anstoßes für die einen und für die anderen eitel Honigseim,
den sie nur mit gottgefälligem (!!!) Augenaufschlag hinunter zu
schlucken brauchen. Schmeckt unbeschreiblich süß und — was die
Hauptsache ist — kostet nichts.

Nein, nein, es ist nicht so leicht, in der Schrift zu lesen und
noch weniger leicht, sie zu verstehen.

Darum das „Suchet in der Schrift!" eine so große Bedeutung
hat. (Joh. 5, 39.)

Bibelkenntnis und Bibelverständnis ist das allerletzte, das dem
Menschen mit Hülfe des bekannten Nürnberger Trichters beigebracht
werden kann.

Auch die eingangs zitierten Worte von H.-H.-W. sind kein Universalheilmittel
wider alle Gewissensnot, sie sind und sollen nur sein
ein Zuruf eines Mitwanderers und Mitsuchers. Nicht eigene Geistesarbeit
unsererseits will und soll er uns ersparen, — Gott bewahre!

— er soll nur sein ein Warnruf für die, die einen falschen Steig einschlugen
, der zum — Abgrund führt, er soll sie zurückrufen auf den
rechten Weg, auf dem es zwar auch noch genug Hindernisse, Knüppel
und Steine und Dornen und Disteln und — Strauchdiebe gibt.

Aber allzeit in erreichbarer Nähe dieses Weges ist auch Einer,
der da ermunternd, warnend und verheißend spricht: „Siehe, Ich
komme bald, und mein Lohn mit mir, zu geben Jeglichem nach
seinem Werk" (Offenb. 22, 12), und so auch ruft uns Paulus zu:
„Wir alle müssen offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit
Jeder empfange, was er im Leibe getan hat, es sei gut oder böse."
(2. Korinther 5, 10.)

Damit vertritt Paulus die einzig wahre Zurechnung, die sich mit
der okkultistischen Karmalehre deckt.


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