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Phänomenale Menschen.
Zu den neuzeitlichen phänomenalen Menschen im Kreise der okkulten Wissenschaften
gehört unbestritten Egon Metapher, ein Mann von ungeheurer Willensenergie,
die ihn zu somnambulen künstlerischen Darstellungen in höchster Vollendung befähigt.
Schreiber dieses hatte die Ehre, dieses psychische Rätsel des 20. Jahrhunderts
näher kennen zu lernen und fand Gelegenheit, seinen Entwicklungsgang zu studieren-
Es dürfte wohl den Lesern dieser Zeitschrift nicht unwillkommen sein, von Metapher
und seinem rastlosen Streben nach höchster Vervollkommnung einiges zu erfahren.
Zum besseren Verständnis der besonderen Begabung dieser phänomenalen Persönlichkeit
mag es gestattet sein, zunächst Metaphers eigene Worte über okkulte Befähigung
und Betätigung vorauszuschicken.
„Das Gesetz der geistigen Beherrschung eines Menschen ruht in der
eigenen Psyche. Das Schicksal eines Menschen bestimmt einen Lebensweg, den
wir gehen müssen. Eine höhere Macht zwingt uns, was wir tun und lassen
sollen. Nur durch seelisches Leid erreichen wir höhere geistige Güter. Der
göttliche Funke, Seele genannt, ist unser zweites Ich, das uns vollständig
beherrscht; es bildet sieh dann ein sogenannter medialer Zustand beim Menschen,
den man durch tägliche Tiofatmungen, großes Schweigen, Bekämpfung der inneren
Leidenschaften und besondere Lebensweise nach Jahren langsam erreicht, die
geistige Reife genannt.
Dieser Zustand äußert sich bei medialen Menschen —, sogenannten Doppelnaturen
— im Trance (Schlafzustand), im Hellsehen, in Telepathie (Fernwirkung
), oder auch in magnetischen Strömungen anwendbar bei Krankheiten,
besonders bei Nervenerkrankungen. Es werden auch seelische Beeinflussungen
und Gedankenübertragungen wahrnehmbar.
Ein medialer Mensch muß vor allem schweigen, schwere Prüfungen ertragen
lernen, selbstlos und wahrheitsliebend gegen sich selbst sein. Nur hierdurch
führt der Weg zur Vollkommenheit in die geistige Welt.
Betrachten wir stets das Leid als unseren besten Freund; durchs Leid gibt
Gott die höchsten Güter!"
Der letzte Satz hat sich an Metapher voll und ganz erfüllt. Ein langer,
beschwerlicher Leidensweg liegt hinter ihm. Jedoch, die Dornen und Steine, die
ihm das Schicksal reichlich auf seinen Lebensweg streute, vermochten nicht seinen
Aufstieg zu hemmen. Mit ungebeugter Willenskraft hat sich Metapher zu hohen
okkulten Fähigkeiten durchgerungen und ist dadurch auf einen geebneteren Leben3-
pfad und zu dem gewollten Ziele gelangt. Sein Grundsatz blieb stets: Nächstenliebe
üben! Denn, Liebe erzeugt Liebe und Haß erzeugt Haß. Auf Grund seiner vielseitigen
Erfahrungen erkannte dies Metapher als den besten Weg, sich das Glück
des Lebens dienstbar zu machen.
Was Metapher auf okkultem Gebiete zu leisten vermag, das kann man in
Worten nicht beschreiben, man muß es gesehen haben.
Metapher besitzt die Fähigkeit der Willenskonzentration in höchstem Maße
und vermag sich ohne fremde Beihilfe durch das einfache Mittel der Tiefatmung in
somnambule Verzückung zu versetzen. In diesem Zustande schöpft er alsdann aus
dem unerschöpflichen „Reservoir des Unbewußten" und aus dem „Quell des Lebens".
Wenig© Atemzüge genügen, um ihn in tiefen suggestiven Schlaf zu versetzen. Seine
Selbsteinschläferung bewirkt Metapher, wie schon gesagt, lediglich durch Willei^s-
konzentration und Tief atmung, und er steht hierdurch wohl vereinzelt
da. Seine Methode verdient Beachtung, sie beweist, daß Auto-Suggestion sehr wohl
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