Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 150
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Da wir noch viel zu behandeln haben, was neu und interessant ist
so wollen wir die alten indischen Götter mit Brahma, Siwa und
Wischnu in ihrem tausendjährigen Schlaf nicht weiter stören, es käme
auch soviel ähnliches mit dem Christentum zum Vorschein, daß die
verehrten Zuhörer glauben könnten, ich wolle mir einen schlechten
Scherz erlauben.

Wer die Bergpredigt liest, lernt reinsten Buddhismus und wer die
Lebensgeschichte Buddhas und seine Lehren kennt, glaubt das Leben
des großen Nazareners in zweiter Auflage zu finden.

Auch Buddha ist königlicher Geburt und verläßt alles, sendet
seine Jünger zu 12 und zu 70 aus, hat ein tiefes Gespräch mit einer
Frau am Brunnen, wie Jesus mit der Samariterin, speist das Volk,
heilt Kranke, weckt Tote auf usw.

Wie bekannt, ruht die Grundlage des Brahmanismus wie des
Buddhismus auf der Seelenwanderung. Die Seele nimmt bis zu ihrer
völligen Reinigung immer wieder neue Körper an, bis sie eingeht in
die Kollektivseele Gottes und ihre Individualität in Gott verschwindet
und untergeht.

Um es ganz kurz zii fassen, ist der Glaube der Indier auch heute
noch absolut geistgläubig. Mit den körperlosen Geistern, die auf ein
neues Leben warten, den Pitris, standen die Indier zu jeder Zeit in
beständigem Verkehr. Mit Hilfe dieser, höherer und höchster Geister
durch Mägnetismus und Hypnotismus vollbringen die indischen Fakire
ihre Wunder, Aus den Sternen, den Händen, dem Gesicht lesen die
Fakire wie aus einem offenen Buch, sodaß sie dem Fremden die Worte
aus dem Munde, ja beinahe die Gedanken aus dem Gehirn ablesen.
Sie haben ihr Ahnungsvermögen und zweites Gesicht in geradezu
vollkommener Weise entwickelt, das der Laie von einer Verwunderung
in die andere fällt.

Der große griechische Philosoph, Heilige und Wundertäter
Apollonius von Tyana, der zur Zeit Christi lebte, zog nach Indien,
um dort zu lernen; selbst von Jesus erzählt die Sage, daß er die
Weisheit Jndiens in seiner Jugend erlernt habe. Auf diese Angelegenheit
wollen wir jedoch nicht näher eingehen, um das religiöse
Empfinden der Anwesenden nicht zu verletzen.

Das Geheimnis der esoterischen Wissenschaft steht unter dem
Schutz der Einweihung. Die erste Einweihung umfaßt die Priester
des einfachen Kultus, der zweiten Einweihung gehören die Geisterbeschwörer
, Wahrsager und Fakire an. Im dritten Grade befinden
sich die Yogis, welche nun keinerlei direkte Beziehungen mehr zum
Volke haben.


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