Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 153
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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In der Folge ließ dann der Fakir in zwei Stunden eine Pflanze
wachsen, zu deren normaler Entwicklung sonst 50 Tage nötig gewesen
wären; auch ließ er Geister erscheinen, die ich nicht nur sah, sondern
auch befühlen konnte.

Ein anderer Fakir ließ sich 100 Tage lebendig ohne Speise und
Trank begraben, nach deren Verlauf er wieder gesund vondannen ging.

Nach einem englischen Bericht ließ sich sogar ein Fakir in einem
zu diesem Zwecke gemauerten Grabe unter Aufsicht und Bewachung
des Maharadschah und eines englischen Generals mit Soldaten zehn
Monate lang begraben.

Das Grab wurde mit dem Siegel des indischen Fürsten versiegelt,
darauf Gerste gesät, und das Ganze von englischen Soldaten bewacht.

Nach Ablauf dieser Zeit wurde er in zweistündiger Behandlung
wieder zum Leben erweckt, und er erzäblte daß er während seines
Schlafes die entzückendsten Träume gehabt habe.

Einen ähnlichen Versuch machte übrigens Prof. Fricker mit einem
Herrn Alfred Wootton im Jahre 1896 im königlichen "Aquarium zu
London.

Die Chinesen und Japaner feiern alljährlich im August das Fest
der Geister. Bei Anbruch des Abends gehen sie ihren Toten bis
außerhalb der Stadt entgegen und empfangen die Geister mit Worten
der Liebe und Güte. „Gesegnet sei eure Rückkehr! Lang ist es her,
daß wir euch erwartet haben und ohne eure Gegenwart sein mußten.
Wollt ihr euch nicht ein wenig ausruhen, und mit Speise euch
erquicken?" Dann werden sie eingeladen, doch mit nach Hause zu
gehen; und zwei Tage später führt das Volk seine gastlichen Geister
mit derselben Ehrerbietung wieder hinaus.

Die vornehmen Familien Chinas haben in ihren Häusern kleine
Betzimmer, in denen die Bilder ihrer Toten aufgestellt sind. So
können die Geister die Bitten der Überlebenden vernehmen und erfüllen.

Konfuzius, der einige Jahrhunderte vor unserer christlichen Zeit
lebte, weist in seinen Werken öfters auf einen derartigen Geisterverkehr
hin, und es scheint sogar, daß er den Chinesen die Möglichkeit
des Umgangs mit Geistern verschaffte.

Der Gipfel des Geisterkultus mit all seinen geheimnisvollen
Gebräuchen scheint jedoch in Tibet zu sein.

Hier haben wir sozusagen ein ganzes Volk von Lama oder
buddhistischen Mönchen, die Hunderte von reichen Klöstern bewohnen,
von wo sie eine gewisse Herrschaft über das Land ausüben. Über
dieser Geistlichkeit stehen die Dalai-Lamas. Diese sind unsterblich.
Wandert eine Seele aus dem Körper des Lamas aus, so entsteht sie
neu im Körper eines Kindes. Er bewahrt sich jedoch die Erinnerung


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