Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 180
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Ich habe mich für die letztere Möglichkeit entschieden. Auch wenn
wir im gewöhnlichen Leben etwas wollen, ziehen wir unsere Kraftringe
zusammen, bis sie in den Punkt des inneren Widerstandes treffen,
in dem sie dann in zentrifugale Tat umgewandelt werden. Im Makro- -
kosmos gilt dasselbe Gesetz, jind wenn heute der Gesamtwille der
Menschheit so sehr viel selbstbewußter und mächtiger auftritt als
bisher, so liegt das einfach daran, daß wir durch die restlose kulturelle
Erschließung des Erdballes den Umfang des Erdstaates bewußt erreicht
haben. Wir stützen uns bewußt auf den Willen Skt. Gabriels als des
Engels dieser Erde und als des irdischen Stellvertreters Gottes. Jede
Schuldabwälzung nach außen lehnen wir grundsätzlich ab, denn die
reine Schuld ist die reine Kraft und jede unreine Schuld läßt sich
reinigen und heiligen. Als Wille und als Umfang des Ganzen ist es
unsere Aufgabe, die äußere Schuldzersplitterung und Kraftzersplitterung
zii verhüten, während die Tat die innere Schuldzersplitterung und
Kraftzersplitterung verhindern soll. Es ist unser fester Wille, als
Erdstaat die tatsächliche Schuld des deutschen Volkes erst dann auf
uns zu nehmen, wenn dieses unsere Willensschuld oder unsere sittliche
Schuld nach Maßgabe seines sittlichen Vermögens auf sich genommen
bat. Nach dem öffentlichen Rechte des Erdstaates und des Reiches
Gottes fragen wir nicht danach, ob jemand menschlich (privatrechtlich)
etwas gewollt hat oder nicht. Vielmehr ist nach diesem Rechte jeder
so weit sittlich schuldig, als er seinem sittlichen Vermögen nach
fähig ist, die Schuld wieder gut zu machen. Ich bitte also den Leser,
eine sittliche Vermögensselbstschätzung vorzunehmen und hiernach
selber 3$u berechnen, wieweit er den Weltkrieg gewollt
zu liaben hat.

Ich lasse hier als Muster für eine sittliche Vermögenseinschätzung
meine eigene Vermögensdeklaration in der Kriegsschuldfrage folgen.

1. Im absoluten Sinne habe ich den Weltkrieg im ganzen und in
allen seinen Teilen, gewollt zu haben, denn Gott ist das absolute
oder reine Selbst aller Wesen. Als voller Gott will ich aber
alles wieder gut machen und mache ich auch alles wieder gut.

2. Im grundsätzlichen Sinne vertrete ich den Standpunkt der unscheid-
baren Einheit aller Dualismen. Insbesondere aber den Standpunkt
, daß der Grundsatz der Zerstörung (Gottsohn) und der
Grundsatz der Erneuerung (Gottvatei) unscheidbar eins sind.

y Niemand gelangt zur Erneuerung (zum Vater) anders als durch die
Zerstörung (durch den Sohn). Je grösser die Verjüngung sein
soll, desto größer muß die vorhergehende Zerstörung ausfallen.
Bevor aber jemand das Göttliche und Gute in der Zerstörung
nicht erkannt hat, kann er zu einem guten Aufbau, zu einer
segensreichen Erneuerung nicht gelangen.


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