Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 188
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Spiritistische Erlebnisse.

Eigenbeitrag von E. Metapher, Dresden.

Vor meiner Entwicklung zum medialen Menschen ab, Anfang der
30er Jahre, als ich noch Staatsbeamter war, litt ich oftmals schwer
an nervösen Erscheinungen: Kopfneuralgie, Ohnmächten usw. Nachts
Schlaflosigkeit, gräßliche Träume plagten mich; ich sah Schreckgestalten
und Lichterscheinungen am hellen Tage und konnte mir
niemals erklären, was dieser Zustand zu bedeuten hatte. Bis ich eines
Tages, nach Rücksprache mit einem bedeutenden Psychologen, dem ich
meine Erlebnisse erzählte, Aufklärung fand, und will ich nachstehend
einige meiner Erlebnisse wahrheitsgetreu nach den Aufzeichnungen
meines gewissenhaft geführten Tagebuches hiermit den werten Lesern
erzählen.

Sämtliche Arzte, die mich behandelten, bezeichneten mich als
schwer nervenkrank und beantragten meine Pensionierung. Ich muß
noch vorausschicken: Ich hörte vielfach Klopf töne und wurde mitten
im Schlafe gerufen, was ich als die genaue Stimme meiner seligen
Mutter bezeichnen mußte.

Im Frühjahre des Jahres 1895 befand ich mich in meinem Wohnzimmer
, hatte eben etwas geschlafen und erwachte auf heftiges
Klingeln der Korridortüre. Plötzlich sehe ich vor mir, es war ein
heller schöner Tag nachmittags gegen 3 Uhr, zwei Herren mit
grinsenden Totenschädeln stehen; beide waren im Frackanzug, Zylinderhut
und weißen Handschuhen. Ich wollte schreien, war aber vor
Schreck starr, sodaß ich kein Wort hervorbringen konnte. Diese
Gestalten grüßten mich durch Verneigung und verschwanden nach
einiger Zeit. Jetzt bekam ich wieder Leben, untersuchte die Zimmer,
fragte meine Hausdame, die vom Klingeln und Kommen der Gestalten
nicht das Geringste bemerkt hatte; dieselbe hielt mich für krank und
war erstaunt über meine Erzählung. — Dieses war mein erstes
spiritistisches Erlebnis.

Das zweitemal, 1 Jahr später, hatte ich mich unterdessen mit
Hilfe von Künstlern, Psychologen und Prüfung von Ärzten, die meiner
Sache das größte wissenschaftliche Interesse entgegenbrachten, zum
mimischen Traumdarsteller ausgebildet. Zum zweiten Mal erlebte ich
folgendes. Ich war zu einer Soiree in meinen Traumdarstellungen in
Bautzen in einer psychischen Gesellschaft eingeladen. Nachdem ich
mich am Schluß von den geladenen Gästen verabschiedet hatte und
von dem Hausherrn in mein Schlafzimmer, das im ersten Stock lag,
geführt worden war, sah ich zu meinem Entsetzen eine starke elegante
Dame im hellblauseidenen Kleide stehen; dieselbe hatte blondes Haar
und das Kleid war nach Hofsitte tief ausgeschnitten, Brillanten funkelten


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