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Weisen, um es mit einem Wort zu sagen, ist überall sehr gering, also auch
unter den Ärzten. Von dem großen Haufen der Heilkünstler wird der
Magnetismus aus falsch aufgefaßten Zunftinteressen ohne Prüfung verworfen
sein Erfolg verdächtigt, das mit magnetischer Heilkraft geborene Individuum
der allgemeinen Verachtung preisgegeben. Dies aber ist sehr unrecht und
läuft ebenso der Wissenschaft, wie den Interessen der Wohlfahrt entgegen.
So zweifelhaft die Heilerfolge des Hypnotismus oft genug sind, so gewiß kann
auf den natürlichen Magnetismus in unzähligen Fällen gebaut werden: denn
durch letzteren wird Kraft gegeben, Seelenkraft reguliert, während durch den
ersteren so häufig Kraft genommen, Seelenkraft entregelt wird. Ein Heilmittel
wie der Magnetismus, dessen Erfolge seit Jahrtausenden handgreiflich und
unbestreitbar sind, soll man nicht verwerfen. Aus inneren Gründen kann dies
überhaupt nicht geschehen; denn sonst müßte man auch das Wasser als
Getränk und die Getreidearten als Nahrungsmittel verwerfen. Also, es
könnten nur äußere Gründe, Vorurteile irgend welcher Art gegen den Heilmagnetismus
geltend gemacht werden. Und solche Gründe sind null und
nichtig vor dem Richterstuhle echter Wissenschaft und Humanität. Die
magnetische Heilmethode ist die einfachste aller Heilmethoden, erzeugt nicht
Schmerzen, sondern lindert, beseitigt dieselben, regt nicht auf, sondern beruhigt
und setzt nicht einmal so viel Vertrauen voraus, wie den Mitteln der Apotheke
entgegengebracht wird. Es gehören zur Ausübung dieser Art von Heilkunst
keine besonderen Vorrichtungen; denn die Nervenkraft strahlt von dem
Magnetisierenden auf den Magnetisierten ohne weiteres über. — Nur klotziger
Materialismus kann sich der Anwendung des Magnetismus als Heilmittel
widersetzen. Jeder vernünftige Arzt sollte Magnetismus und Somnambulismus
eifrigst studieren, von jenem als Heilmittel, von diesem als Diagnostikum den
umfassendsten Gebrauch machen und damit der .kranken Menschheit die größte
Wohltat erweisen".
Dr. med* Wilhelm Ameke, weil, prakt. Arzt in Berlin:
„Die unerklärbare Erscheinung des Lebensmagnetismus war von den
Universitäten bis in die jüngste Zeit kurzweg abgeleugnet und für „unwissenschaftlich
'* erklärt worden. Es war vielleicht kein Arzt auf dem Kongreß für
innere Medizin in Wiesbaden (1882) anwesend, welcher nicht vor wenigen
Jahren noch denjenigen für einen Mystiker, Ignoranten, unwissenschaftlichen
Schwärmer, betrogenen Betrüger etc. ausgegeben hätte, welcher sich von der
Existenz jenes merkwürdigen Vorganges überzeugt hielt.
„Wollte man alle diese Schimpfnamen, welche man Mesmer zu- und
nachgerufen, aufzählen, so wäre es das Einfachste, diejenigen Epitheta zu
nennen, welche man ihm nicht zuerteilte.
„In Wiesbaden wurde nun von mehreren Ärzten ohne jeglichen Widerspruch
die Existenz des Lebensmagnetismus besprochen und seine therapeutische
Verwertung in Betracht gezogen. Damit hat man allgemein eine Wahrheit
anerkannt, der man sich aus Vorurteil und Hochmut seit Dezennien verschlossen
hatte; man hat also einen Portschritt gemacht. „Aber Eingeständnis begangener
Fehler und Dankbarkeit gegenüber nicht zünftigen Ärzten wird man bei den Vertretern
der „wissenschaftlichen Therapie".(Heilkunst) stets vergeblich suchen."
Geheimrat Professor Dr. von Nußbaum, Kgl. Bayr. Generalarzt a. D.?
sprach in einem längeren Vortrag, welcher s. Zt. durch die Tagespresse ging,
vor einer überaus großen Zuhörerschaft und unter rauschendendem Beifall am
15. Februar 1888 im Liebigschen Hörsaale in München über das neue Heilmittel
„Magnetismus" und erwähnjbe u. a.:
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