Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 191
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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„Wissenschaftliche Ärzte haben sich noch wenig mit dem Heilmagnetismus
beschäftigt, sondern es bequemer gefunden, ihn als Schwindel zu bezeichnen.
Allein das Wahre findet immer seinen Weg und liegen auch diese wunderbaren
Kräfte noch in Laienhänden, so kann man sie doch nicht mehr lange ignorieren.
Ein tierischer Magnetismus, welcher große Kraft besitzt, so daß das Berühren
mit den Händen oder das Magnetisieren des Wassers schon Vieles leistet,
existiert bestimmt." „Der Magnetismus ist die Medizin der Zukunft!"

Dies sagte derselbe Nußbaum, der in den 70 er Jahren ein Gegner der
Theorie des Lebensmagnetismus war.

Am 12. Mai 1890 gab Professor Nußbaum in einem Prozeß gegen einen
Magnetiseur in Zwickau als Sachverständiger folgendes Gutachten
ab:

„Auf Requisition des Königl. Amtsgerichts Zwickau wurde ich vom
Kgl. Amtsgerieht München I beeidigt und veranlaßt, ein Gutachten abzugeben,
ob durch das Auflegen oder Bestreichen der Hände eine magnetische Kraft
ausgeübt werden kann, und ob ein vom Magnetiseur herrührendes Wasser eine
besondere Kraft erreichen könne, oder ob beides ein Schwindel sei?

„Diese beiden Fragen spitzten sich auf die eine zu, ob es überhaupt
einen tierischen Magnetismus gibt, dem wunderbare Kräfte innewohnen?

„Ich gebe mir nun die Ehre, meines Eides wohl eingedenk, folgende
Behauptungen aufzustellen:

„Ein tierischer Magnetismus, welcher große Kraft besitzt, so daß das
Berühren mit den Händen oder das Magnetisieren des Wassers schon vieles
leistet, existiert bestimmt".

„Wissenschaftliche Ärzte haben sich noch wenig mit dem Magnetismus
beschäftigt, sondern es bequemer gefunden, ihn als Schwindel zu bezeichnen,
allein das Wahre findet immer seinen Weg, und liegen auch diese wunderbaren
Kräfte noch in Laienhänden, so kann man sie doch nicht mehr lange ignorieren.
Bei den Ärzten ist es eine egoistische Furcht, ihren guten Namen einzubüßen
und den Schwindlern beigezählt zu werden.

Da noch an keiner Universität über Magnetismus Vorlesungen gehalten
werden, so gibt es wenig Gelegenheit, sich darüber zu belehren, und deshalb
sind gewissenhafte Ärzte bei ihren Gutachten sehr vorsichtig. Die meisten
geben als wahrscheinlich zu, daß wir am tierischen Magnetismus eine große
Kraft besitzen.1'

Dr, Carl Gerster, prakt. Arzt in Regensburg, Ritter des sächsisch Coburg-Gotha
Ernestinischen Hausordens, Regensburg 1889:

„Auch jetzt würde ich noch nicht zur 2. Auflage (odisch-magnetische
Heilwirkung) schreiten, wenn nicht am 15. Februar 1888 der hochberühmte
königliche Geheimrat und königliche Universitätsprofcssor Dr. von Nußbaum
in München einen öffentlichen Vortrag über neue Heilmittel für Nerven
gehalten, und dabei dem tierischen Magnetismas eine große Zukunft vorausgesagt
, daß ihn aber deshalb die München er nicht für einen Schwindler oder
der Begünstigung eines Schwindels für fähig halten sollten, denn so oft sonst
ein Arzt sich dieses wichtigen Heilmittels angenommen, zog er sich bald
wieder zurück, weil er sah, daß so viel Schwindel darüber von Lai6n getrieben
wurde und deshalb jeder ehrliche Arzt fürchtete, seinen guten Namen zu


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