Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 193
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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~ 193 —

Lehre und Ritual der Magie.

Übersetzt von Max Dietrich, Dresden.

Nachdruck verhüten. AUe Rechte vorbehalten.

(Fortsetzung.)
I. Teil. Die Lehre der Magie.
II. Kapitel. Die Pfeiler des Tempels.

Domus. G n o s i s.

Wissen ist der absolute und vollständige Besitz der Wahrheit,
daher haben die Weisen aller Jahrhunderte vor einem solchen
unbeschränkten und schrecklichen Wort gezittert; sie haben gezögert,
sich selbst das erste Vorrecht der Göttlichkeit anzumaßen, indem sie
den Besitz der Kenntnis übernahmen und sind mit dem zufrieden
gewesen, was anstelle des Verbs kennen Erkenntnis ausdrückt.
Während sie anstatt des Wortes Wissen: Gnosis angenommen haben,
was einfach den Begriff des Lernens durch Anschauung ausdrückt. Was
weiß der Mensch in der Tat? Nichts, und zu gleicher Zeit ist es ihm
erlaubt, nichts zu ignorieren. Ohne Kenntnis ist er bemfen, alles zu
kennen. Nun, Kenntnisse setzen die Zweiheit voraus — ein Wesen,
das weiß und ein gekanntes Objekt. Die Zweiheit ist der Erzeuger
der .Gesellschaft und des Gesetzes; sie ist auch die Zahl der Gnosis.
Die Zweiheit ist die Einheit, indem sie sich vervielfältigt, um zu
schaffen, und daher kommt im heiligen Symbol Eva aus dem innersten
Busen Adams hervor. Adam ist das menschliche Tetragramm, zusammengezählt
in dem geheimnisvollen „Jod", dem Urbild des kabbalistischen
„Phallus". Indem man diesem „Jod" den dreifaltigen Namen
Eva hinzufügt, wird der Name Jehovah gebildet, der in erhabenster
Weise das kabbalistische und magische Wort ist, und welches die
Hohenpriester im Tempel „Jodcbeva" aussprachen. So bildet die
Einheit, vollständig in der Fruchtfülle der Dreifaltigkeit, damit das
Tetrad (Viereck), das der Schlüssel aller Zahlen, aller Bewegung und
aller Formen ist. Durch eine Umdrehung gegen seinen eigenen Mittelpunkt
bringt das Viereck einen Kreis hervor, der ihm gleicht und das
ist die Quadratur des Kreises, die kreisförmige Bewegung vier gleicher
Winkel um denselben Mittelpunkt.

„Was oben ist, gleicht dem, was unten ist", sagt Hermes. Hier
dient dann die Zweiheit als Maß der Einheit und die Beziehung der
Gleichheit zwischen oben und unten bildet dann mit dieser Einheit
die Dreiheit. Das schöpferische Prinzip ist der ideelle „Phallus", das
schöpferische Prinzip ist das scheinbare „Cteis". Die Einsetzung des
vertikalen „Phallus" in das horizontale „Cteis" bildet das Kreuz der
Gnostiker, oder das philosophische Kreuz der Freimaurer. So bringt
der Durchschnitt von zweien vier hervor, die durch ihre Bewegung den
Kreis mit allen Graden erzeugen.

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