Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 210
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0214
Erbittert wehrte er sieh immer dagegen, die Wandlungen der Mode mitzumachen
, so propper er auch in Anzug und Erscheinung aufzutreten pflegte. „Anständig
angezogen will ich immer gehen", sagte er, „aber die Mode-Affereien sind
fttr Eiütagsmenschen und für die, die davpn leben und damit Geschäfte machen.
Was habe ich heute von dem, was ich vor zwei Jahren angehabt habe ? Und was
werde ich iifc zwei* drei Jahren von dem haben, was ich heute anhabe? Und doch
gibt es sogenannte Menschen, die jahraus jahrein sich hocheifrig damit beschäftigen,
was sie anziehen werden!"

Und er blieb bei seinem Grundsatz: Vornehm, aber nur auf der mittleren
IÄnie! Er las grundsätzlich keine Zeitungen und verfocht das so: „Was wirklich
Wichtiges vorgeht und wobei ich selbst mitzuwirken habe, das erfahre ich sowieso;
was soll ich mir meinen eigenen Kopf damit anfüllen lassen, was mittelmäßige Köpfe,
um ihr Brot zu verdienen, zusammenschreiben und drucken lassen, um das dann für
die .siebzigfach gespaltene „öffentliche Meinung" auszugeben ? Das soll ich mir in
den Kopf pumpen lassen und noch dazu tagaus tagein? Es gibt Besseres zu tun
und zu überdenken!"

Die Zeitungsleser lachten über ihn und er über sie.

Manchmal hatte er Einsichten, er vroßte nicht woher, aber er hatte sie.
Manchmal überkamen ihn Stimmungen, voll Sehnsucht und Träumereien eines seligen
Daseins,* mit denen er nichts anzufangen wußte. Er schwärmte für Musik und sie
war ihm Lebensbedürfnis; erst wenn ihre Wogen voll höherer Ordnung und heiliger
Gesetzmäßigkeit uns tragen, leben wir unser eigentliches Leben, meinte er. Aber
das verhaltene, sehnsüchtige Klingen einer Aeolsharfe, die er einmal auf dem Lande -
vernahm, flößte ihm Entsetzen ein !

Im späteren Leben galt er für einen Isegrimm und war es auch, äußerlich,
weil Seelenleid und trübe Sehnsucht ihn reizbar und überempfindlich machten gegen-
die zahlloseil Kleinlichkeiten des Lebens und der, ach, so engherzigen, ach, so selbstsüchtigen
Mitmenschen; noch später galt er für einen jovialen, humoristischen, alten
Herrn und war es auch, äußerlich, weil er sich über den Kleinlichkeiten des Lebens
fühlte, und doch saß ihm im Herzen die stille Sehnsucht und das heiße Wehe, das
da immer empfindet, wie unser Leben nicht von dieser Erde ist!

Jedes Mitglied sollte es sich zur Pflicht machen:

1. Unter allen Umständen sein Abzeichen zu tragen.

2. Keine Versammlung seines Grades zu versäumen.
8. Die „Sphinx" selbst zu abonnieren. -

L Den Zentralbaufonds durch eine kleine Spende zu fördern

5. Einen Kandidaten, zu werben.

6. -Interessenten außer seines Orts der Zentrale mitzuteilen.

7. Jeden Standesunterscbied unter Mitgliedern zu vergessen.

8. Seine Ortsioge über Privatinteressen zu stellen.

9. Den Anhängern anderer okk. Eichtungen freundlich zu begegnen.
10. Mensch und Tier zu helfen und zu schützen.

(Schluß folgt.)


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