Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 231
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0235
Die absolute Religion.

Von Friedrich Graf von und zu Egloff stein

auf Kromlau.

Leider verwechseln die Menschen gewöhnlich die absolute Religion
mit der bedingten menschlichen Religion, weil sie die absolute und
unfehlbare Gewißheit im Bedingten suchen, während sie nur im
Absoluten zu finden ist. Von meinen Kindern verlange ich daher auch
nur den Glauben an folgende absolute oder unfehlbare Glaubenssätze:

1. Die reine All-Einheit alles Seins ist Gott. Gott ist das allein
wirklich Seiende auch in allen Dingen und Wesen. Er erscheint
also als das reine Selbst oder Ich aller Wesen.

2. Haben wir aber als reines Selbst in allen Weesen gelebt, leben
wir in allen Wesen, so werden wir auch in allen körperlichen,
fleischlichen Wesen leben. Die Tracexistenz im Fleische und die
spätere Wiederfleischwerdung ist also im absoluten Sinne erwiesen.
Damit gehört die Wiederfleischwerdungslehre zu den unfehlbaren
Dogmen.

3. Das bedingte Wie der Wiederfleischwerdung kann dagegen nicht
Gegenstand der unfehlbaren Dogmatik seih, da im Bedingten keine
absolute Gewißheit zu erlangen ist. Immerhin läßt sich der
Grundsatz aufstellen, daß der irdische Mensch normalerweise vom
irdischen Ifensehen wiedergeboren wird, wie dieser ja auch nor-
maserweile irdische Menschen und nicht Tiere oder Marsmenschen
in die Welt setzt.

Das Grundsätzliche oder Normale ist eben an sich noch nicht das
Absolute, sondern stellt nur die Verbindung zwischen dem Bedingten
und dem Absoluten her. Wer das versteht, wird auch meine Stellung
zum christlichen Glauben verstehen:

1. Als Vater darf ich von meinen Kindern keinen absoluten Glauben
daran verlangen, daß Christus als Mensch wirklich gelebt kabe.
Ich kann diese bedingte Tatsache ja gar nicht mit absoluter
Gewißheit beweisen.

2. Der Glaube an die Möglichkeit seiner menschlichen Existenz
genügt vollkommen, um die Dichtung der Bibel fruchtbar zu gestalten.

3 Da ich meine Kinder nicht zu anormalen Wesen erziehen will,
lehre ich ihnen folgende Sätze:

a. Christus ist menschlich von einem menschlichen Vater gezeugt
und von einer menschlichen Mutter geboren, er war also nicht
ein halber Gott und ein halber Mensch, sondern seinem reinen
Selbst nach voll Gott und seinem menschlichen Wesen nach
voll Mensch.


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