Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 234
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0238
Bekanntlich lehrt heute die Wissenschaft, daß unsere Sonne und alle die
strahlenden Welten unseres Fixsternhhnmels einer unaufhaltsamen Erkaltung entgegengingen
, da sie dauernd gewaltige Energiemengen in den unendlichen Kaum hinaus-
sehleuderten, eine Vorstellung, deren Unhaltbarkeit auf der Hand liegt, namentlich
wenn man bedenkt, daß der Wärmevorrat der Sonne kaum für 3000 .Jahre
reichen würde. Da nach den Forschungen der Geologie die Sonne seit vielleicht
100 Millionen Jahren ihre Temperatur kaum erheblich geändert haben kann, mußte
man ganz verwickelte Theorien erfinden, um den Widerspruch mit den Tatsachen zu
überbrücken und kam doch nur zu einem Weltbilde, bei dem ein allgemeiner Kältetod
am Zielpunkt der Entwicklung stand. Aus dieser ganz unhaltbaren Lage befreit die
neue Auffassung nun die Wissenschaft.

Die weitere Durchführung der neuen Theorie — die ich bereits am 27. Juni 1919
in der Sitzung der Deutschen physikalischen Gesellschaft in Berlin vorgelegt habe,
— ist nun erfolgt im Anschluß an die bekannte Ätherwirbeltheorie des englischen
Physikers Sir William Thomson, später Lord Kelvin genannt, der bekanntlich in den
Rauchringen ein Modell des materiellen Atoms erblickte. Während dessen Berechnung
aber auf der unhaltbaren Helmholtz'schen Idee von den „reibungslosen" Flüssigkeiten
aufgebaut war und daher nicht vom Flecke kam, ist hier unmittelbar an das Modell
geknüpft, das uns das ruhig fließende Wasser eines Flusses darstellt. Dessen
geheimnisvolle Bewegung ist erst in neuester Zeit aufgeklärt worden, und zwar
durch die Untersuchungen des berühmten Ingenieurs Th. Kümelin, der zurzeit nach
eigenem Entwurf das größte Wasserkraftwerk Deutschlands an der mittleren Isar bei
München erbaut. Auf dieser Grundlage gelangt man zu einem großartigen und
umfassenden Weltbilde, in dem alles Weltgeschehen sich als gleichmäßiges, aber
rythmisches Fließen einer lebendigen ürsubstanz darstellt, deren Wirbel uns die
Materie und das Wechselspiel der sie trennenden und vereinenden Kräfte vorspiegeln
. So stellt die neue Deutung der Physik uns Erkenntnisse von unabsehbarem
Umfange in Aussicht, Gedanken, die schon in der alten indischen Philosophie und
den Lehren der griechischen Weltweisen, besonders in Heraklits berühmtem Satze:
„Alles fließt" enthalten waren.

Die absolute Moral.

Von Friedrich Graf von und zu E g 1 o f f s te in auf Kromlau.

Zweifellos ist die Moral der schwächste Punkt der menschlichen
Gesellschaft. Vor allen Dingen kennt sie sich in der Unterscheidung
des Guten vom Bösen höchstens gefühlsmäßig, nicht aber verstandesmäßig
und willensmäßig aus. Ich will deshalb versuchen, diesen Unterschied
hier näher zu erläutern.

Die Bibel gibt die Begriffsbestimmung des Guten und des Bösen
auf. eine persönliche Art und Weise, indem sie erklärt: Gut ist nur
Gott und böse ist nur der U n g o 11 oder der Teufel. Deutlich
tritt uns diese richtige biblische Auffassung besonders in den
Evangelien und in der Offenbarung St. Johannis entgegen. Christus
lehnt ausdrücklich die Behauptung seiner Jünger ab, er sei gut, mit
dem Hinweise auf den Umstand, daß nur Gott gut sei. Ganz ähnlich
handelt der Engel, den Johannes anbeten will.


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