Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 239
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0243
1 i e r e n , wer sie aber hingibt um unserer reinen
G e s a in t e Ii r e willen, der wird sie erhalten zur
ewigen Ehre. Wenn beispielsweise Männer keinen absoluten
Wert mehr darauf legen, daß die Kinder ihrer Frauen von ihnen
selber sind und diese Kinder trotzdem als ihre eigenen Kinder und
ihre leiblichen Väter als sich selber lieben, so werden sie der göttlichen
Ehre Allvaters teilhaftig, wie beispielsweise Joseph von Nazareth der
geistige Vater Christi. Als Brücke zum Verständnis des Gesetzes
daß nur die Freigabe der Sonderehre und der Sonderunbescholtenheit
den Weg zum Besitz der reinen Ehre Gottes und der reinen Unbe-

"'1«.

scholtenheit Gottes eröffnet, führe ich gewöhnlich den Fall der jüdischen
Jungfrau an, die einem König ihre weibliche geschlechtliche Sonderehre
preisgab, damit er ihr Land verschone. Hier erwarb die Jungfrau die
höhere nationale Ehre durch die Preisgabe ihrer niedrigeren Privatehre.
Dasselbe Gesetz gilt entsprechend für unser Verhältnis zu Gott.
Gerade die im menschlichen Sondersinne Sündlosen steilen das Hauptkontingent
der Sünder wider den Heiligen Geist dar. Manche Menschen
sind nun der Meinung, daß Auffassungen von der Art. wie ich sie
ausspreche, gefährlich seien, da viele Menschen darauf los sündigen
würden, wenn sie wüßten, daß der Weg zur göttlichen ewigen Sünd-
losigkeit und Reinheit durch die Preisgabe der menschlichen Sonder-
sündlosigkeit und Sonderreinheit führe. Eben, um dieser Gefahr zu
begegnen, verweise ich gleichmäßig auf die Geschichte der jüdischen
Jungfrau. Wäre ich zu der Zeit König der Julen gewesen, so hätte
. ich wahrscheinlich das betreffende junge Mädchen später selber
geheiratet. Erstens hätte sie meine Ehre durch Preisgabe ihrer
Ehre erhalten, sodaß es meine Pflicht gewesen wäre,-ihre Ehre durch
meine königliche Ehre wiederherzustellen. Zweitens hätte ich im
nationalen Sinne gar keine bessere Königin wählen können als eine
solche, die ihren wertvollsten Besitz freiwillig dem Wohle des Ganzen
geopfert hätte. Drittens würde ich mit diesem Beispiele dem übertriebenen
Hängen am Soiidereigentnm und am Sondersein im Volke,
welches die Wurzel alles Tbels ist, einen schweren Schlag versetzt
haben. Wenn aber nun alle möglichen jungen Mädchen einen liederlichen
Lebenswandel geführt hätten in der Hoffnung, dann größere
Aussichten auf die Stellung als Königin zu gewinnen, so würden sie
sich ganz gewaltig verrechnet haben. Nur wer mit dem König (aus
nationalen Gründen) sündigt, sündigt im nationalen Sinne nicht, wenn
er auch sündigte, und dieses Gesetz gilt entsprechend auch mit Bezug
auf unser Verhältnis zum absoluten Könige oder zn Gott. Gerade das
gewählte Beispiel ist sitllich vom größten Werte. Die jüdische Jungfrau
gibt scheinbar ihre weibliche Geschlechtsehre dem fremden
König, dem Landesfeinde, preis. Dem Zwecke nach opfert sie aber


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0243