Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 247
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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wäre ein Beweis für das immittelbare Eingreifen Gottes, da Wahnsinnige
einfach als willenlose Werkzeuge Gottes und einer höheren
Kollektivpersönlichkeit anzusehen sind.
3. Wir jeder sind Gott. Dieser Ausdruck ist ausgezeichnet. Wir
sind Gott, denn Gott ist die absolute Kollektivpersönlichkeit.
Da aber das Ganze in jedem Teile des Ganzen voll enthalten ist,
enthält jeder von uns Gott in seiner dreieinigen Fülle in sich
selber als sein eigenes reines Selbst. Hieraus folgt, daß wir zwar
in unserer Gesamtheit Gott sind und doch jeder von uns voll Gott
ist. Wir sind eben eine Unteilbarkeit (Individualität) und doch
allgegenwärtig. Die Dreieinigkeit unseres Wesens läßt sich sogar
menschlich leicht verständlich machen: Ich bin der Sohn meines
Vaters, der Vater meiner Kinder und das Band zwischen dem
Großvater und den Enkeln. Ais Deutscher stehe ich bei den
Deutschnationalen, als Mensch und als Souverän des Deutschen
stehe ich bei den Mehrheitssozialisten, als Tier und als Souverän
des Menschen stehe ich bei den Bolschewisten. In dieser meiner
letzten Eigenschaft ist es den Menschen noch nicht geglückt mich
zu zähmen und ihrer bewußten oder kulturellen Ordnung der Dinge
einzufügen. Warum es hierzu nachgerade Zeit wird, werde ich in
meinem nächsten Artikel auseinandersetzen. Heute möchte ich
mich damit begnügen darauf hinzuweisen, daß durch den dritten
bolschewistischen Artikel die Theorie von der Unverantwortlichkeit
der Geisteskranken hinfällig geworden ist, denn diese Theorie
fußte auf dem Irrglauben, daß Gott und der Mensch zwei ganz
verschiedene Wesenheiten seien.

Sollten meine Worte dem einen oder dem anderen Leser weh
getan haben, so möchte ich ihn darauf aufmerksam machen, daß die
geistige Liebe genau nach dem Bilde der sinnlichen Liebe errichtet ist.
Eine Jungfrau kann gar nicht befruchtet wrerden, wenn der Mann ihr
bei der Entjungferung nicht weh tut. Genau so setzt jede geistige
Befruchtung, eine an sich schmerzhafte geistige Entjungferung voraus.
Dieser Schmerz wird in der Bibel mit dem Bilde eines Schwertes verglichen
, welches dem Menschen durch die Seele dringt. Eine geistige
Liebe, die sich davor scheut weh zu tun, ist ebenso sinnlos wie eine
sinnliche Liebe, die nicht über das Stadium des Vorspieles hinausgedeiht.
Daß er für die meisten Menschen, die sich hochmütig über das Tier
und das Tierische erhoben haben, schmerzhaft ist zu erkennen, daß
das Tierische höher steht als das Menschliche, weiß ich sehr wohl.
Diesen Schmerz kann ich aber dem Leser nicht ersparen, denn, wenn
die Menschheit nicht in den nächsten Monaten in ihrer bewußten
Ordnung der Dinge dem Tiere die ihm gebührende Stellung einräumt
, ist ihre bewußte oder kulturelle Ordnung der Dinge gewesen.


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