http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0252
Wie die absolute Kollektivpersönliehkeit (der absolute Gott) unser
himmlischer Vater im absoluten Sinne ist, so ist das Tier unser
himmlischer Vater im relativen irdischen Sinne.
Zum Unterschiede vom absoluten Gotte bezeichne ich das Tier
als den sphärischen Vater des Menschen. Übrigens ist diese raeine
Auffassung von jeher in den Kreisen der okkulten Geheimwissenschaft
anerkannt worden. Der Neger betet bei allen Krankheiten zum Tier.
Die Ägypter und Inder beteten und beten das Tier an. Im deutschen
Volksmärchen muß der Prinz, der die Prinzessin erlösen will, mitten
durch eine Hecke wilder Tiere hindurchschreiten, und dieses Bild entspricht
genau dem Bilde vom Stuhle Gottes in der Offenbarung Sankt
Johannis. Die 24 Ältesten stehen um den Stuhl Gottes. Im Stuhle
Gottes stehen die 4 Tiere und im innersten Kreise steht der Erlöser.
Falsch sind nur die Bilder der Tiergötter bei den Indern, welche
unserm Vater das Tier als eine halb menschliche und halb tierische
Mißgeburt darstellen. Der Mensch ist der eingeborne Sohn der Tierwelt
. Er steht mitten im Tier und vereinigt in vollendeter Harmonie
alles Tierische in sich, das in seinen Brüdern, den übrigen Tieren,
Stückwerk geblieben ist. Im Menschen offenbart sich das Idealbild
und das Gesamtbild der Tierwelt. Aus diesem Grunde ist es auch
töricht, wenn Menschen verlangen, wir sollten ihnen unseren Vater,
das Tier, zeigen. Wer uns, den Menschen, sieht, sieht auch unseren
Vater, denn der Sohn und der Vater sind eins. Wir wirken in unserm
Vater, wie er in uns wirket.
Die Gründe, warum die Erwähnung dieser Dinge zeitgemäß geworden
ist, führe ich, wie schon gesagt, in der nächsten Nummer an.
Da das Auslösungsmoment in politischen Vorgängen und besonders in
der Gründung des Völkerbundes zu suchen ist, würde ich die jetzige
Nummer der „Sphinx" mit einer solchen Ausführung zu schwer belasten.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0252