Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 253
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0257
- 253 -

Beziehung hat mir ein Traum sehr gute Dienste geleistet, den ich im
Jahre 19J1 hatte und in dem ich als siebenjähriger Joseph mit meinem
neunjährigen Bruder Jesus spielte. Es kam zum Streite zwischen uns.
Jesus betonte scharf, daß er Hnttes Sohn sei, worauf ich ihm erwiderte:
„Du bist ein Narr, der immer mehr sein will als andere Menschen.
Unsere Mutter hat Dich mit ihren Märchenerzählungen ganz verworren
gemacht."

Als ich aufwachte, wurmte mich mein Benehmen im Traume
derart, daß ich beschloß, die Angelegenheit irgendwie zu redressiereu.
Nur das Wie machte mir Kopfzerbrechen. Auf Grund eines so kurzen
Traumes wagte ich es nicht, den Joseph als ein eigenes Vorleben im
engeren Sinne mit Beschlag zu belegen. Meine Erinnerung an mein
weiter oben geschildertes Vorleben war mir zwar auch traumweise
gekommen, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Es hatte sich
tatsächlich um eine ganze Unzahl von Träumen gehandelt, die im
Jahre 1885 anfingen, als ich sieben Jahre alt war und sich in ununterbrochener
Folge bis zum Jahre 1906 erstreckten, wo tler Traum
scheinbar deshalb abbrach, weil mein ältester Sohn in diesem Leben,
der 1906 geboren wurde, identisch sein dürfte mit meinem unehelichen
Sohne aus dem Jahre 1000 vor Christi Geburt. In der genannten
Traumkette hatte ich ein ganzes Leben von Kindesbeinen an folgerichtig
erlebt und auch der Umstand, daß es mir nach vielen Mühen
geglückt war, den Ort ausfindig zu machen, an dem der Traum spielte,
sprach für den Umstand, daß es sich wirklich in ihm um ein Vorleben
im engeren Sinne handelte. Der Josephtraum war offenbar
anders geartet.

Ich faßte ihn daher zuerst im Sinne eines allegorischen Erziehungsmittels
Gottes auf und erklärte:

1. Im absoluten Sinne sind wir Gott selber und haben als solcher
in Jesus nnd in Joseph gelebt, können also beide Brüder als
unsere Vorleben ansehen.

2. Die grundsätzliche Bruderschaft alier Christen mit Christus kann
ich am besten verstehen, indem ich den leiblichen Bruder als
Vorleben im engeren Sinne adoptiere, wie wir Kinder adoptieren.
Es handelt sich also um ein sogenanntes Namensvorleben.

3. Die Wiedergeburt im fleischlichen Sinne erfolgt durch das doppelte
Band des Fleisches und des Willens. Das fleischliche Band
zwischen mir und Joseph ist zweifellos gegeben, da, wer Stammbäume
kennt, wissen muß, daß wir gemeinsame Vorfahren mit
allen Menschen besitzen, in denen alle Teile latent vorhanden
waren. Vermag ich den allmächtigen Willen meines reinen
göttlichen Selbstes spielen zu lassen, so steht Joseph von Nazareth,
der Bruder Christi, auch leiblich in mir auf von den Toten. Der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0257