Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 254
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0258
— 254 ~

Wille Gottes ist aber gegeben, wenn ich einen reinen Zweck verfolge
und im Verhältnis Josephs zu Jesus das Rechtsverhältnis
zwischen dem ehelichen und unehelichen Kinde klären will. Ich
will also Joseph sein und bin es. Ultima ratio voluntas dei.

Hier sehen wir deutlich, wie unsere Willensfreiheit in demselben
Masse wächst, als es uns klarer wird, daß Gott das reine Selbst aller
Wesen und somit unser eigenes reines Selbst ist. Weiter hat mir nun
tatsächlich dieses Vorgehen den Sinn meines Traumes gelöst. Ich ging
nunmehr folgendermaßen vor:

I. Zuerst warf ich Jesus als uneheliches Kind aus der Familie heraus,
weil ich nur vollbürtige Kinder als Familienglieder anerkenne.
Auf die standesamtliche Ehe gebe ich wenig, dagegen kann ich
als Sohn Davids nur ein uneheliches Kind anerkennen, wenn es
von einer geborenen Prinzeß von Bethlehem mit einem geborenen
Prinzen von Bethlehem, von einer in die Familie aufgenommene
(für ebenbürtig erklärte) Frau mit einem Agnaten oder von einem
aufgenommenen Manne mit einer geborenen Prinzeß von Bethlehem
gezeugt ist. Alle diese Voraussetzungen trafen nicht zu, also raus
mit Jesus.

II. Das Familiengesetz gilt aber auch für den Staat. Euphanius,
der Vater Christi, war aber scheinbar Grieche, also war Jesus
weder Grieche noch Jude, sondern er saß nur noch notdürftig im
Hemdchen des Menschen bekleidet und konnte sich nur noch auf
den Völkerbund stützen.

III. Aber auch diese Stütze wurde brüchig, weil Jesus in einem Vergewaltigungsakt
gezeugt worden war, der tierisch ist. In solchen
Fällen muß ich aber dem Kinde auch noch das Hemdchen des
Menschenrechts aasziehen und lasse es splitternackend als Gotteskind
dastehen.

Nun, wie ich es hier schildere, habe ich dem Sinne nach tatsächlich
als Joseph gehandelt, so daß Jesus gar nichts mehr anderes übrig
blieb, als zu erklären: „Ein Kind Gottes bin ich auf alle Fälle und
da mein männliches Geschlecht unbestritten ist, ein Sohn Gottes". Ich
nahm aber Anstoß an dieser Blöße Jesus ui|d erklärte, er sei ein Narr
so splitternackend dazustehn, das würde ein öffentliches Ärgernis geben.
Immerhin läßt sich diese Blöße sehr leicht durch ein reseriptum prin-
cipis heilen. Wir nehmen einfach den Vater Jesus nachträglich in den
Familtenverband der Menschheit, des jüdischen Volkes und der davidischen
v Familie auf mit rückwirkendem Erfolge, das heißt, wir erteilen unsere
% nachträgliche Genehmigung zu den Vorgängen bei der Zeugung Jesus
und zwar olme Vorbehalt, die Tat kann nicht böse gewesen sein, die
eine solche frucht hervorgebracht hat. Für das öffentliche Auftreten
empfehle ich aber den Gottestöchtern doch folgende TDilette:


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0258