Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 282
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/sphinx_zo_dog/0286
Der Wechsel in der Persönlichkeit,

Von Friedrich Graf von and zu Egloffstein auf Kromlau.

I.

Im körperlichen Tode schreiten wir durch unseren Allkörper, den
Körper Gottes, wie durch eine offene Tür hindurch und erhalten aus
diesem Allkörper heraus, einen neuen begrenzten Sonderkörper in der
fleischlichen Wiedergeburt.

Ganz ähnlich verhält es sich im geistigen Tode (in der Geisteskrankheit
). Hier findet nur ein Wechsel im bedingten Sondersubjekt
oder im bedingten Eigenwillen statt, der durch das Allsubjekt (den
Willen Gottes) vermittelt wird. Ich stelle hier absichtlich den Tod
des begrenzten Sonderwillens dem Tode des Sonderkörpers gegenüber,
denn der Tod des Sonderbewußtseins (des Identitätsbewußtsems) oder
des Geistes entspricht nicht dem Verluste des Körpers, sondern nur
dem Verluste des körperlichen Gesetzes, oder der körperlichen Fähigkeit,
den Stoffwechsel in sich selber vorzunehmen. Es ist allerdings unausbleiblich
, daß die Auflösung des Körpers auf den Verlust des
körperlichen Gesetzes folgt. Genau so muß aber auch der Untergang
des bedingten Sonderwillens, als die natürliche Folge des Unterganges
der Sondervorstellung angesehen werden. Wie die körperliche
Auflösung die Vollendung des körperlichen Todes
ist, so ist andererseits erst die Auflösung des
Sonderwillens die Vollendung des Todes der
menschlichen Persönlichkeit.

Ich habe ausdrücklich und absichtlich nur vom Tode unseres Sonderkörpers
und unseres Sonderwillens gesprochen, denn einen absoluten
Tod gibt es nirgends. Der körperlich Tote besitzt alle Körper und
fühlt alles. Genau so besitzt der geistig Tote alle Persönlichkeiten
und will alles. Gerade auf diesem Aliwillen Gottes in den geistig
Toten beruht die jedem Pathologen so gut bekannte Erscheinung der
Zersplitterung der Willensenergieen bei Geisteskranken.

Da die Gesamtmenschheit zur Zeit geistig tot ist, will ich meinen
eigenen geistigen Tod schildern, um zu zeigen, wie wir den Tod überwinden
. Veranlaßt war mein geistiger Tod im Jahre 1913, durch
meine Versuche die Kultur an der Natur gesunden zu lassen. Ich
hatte zu diesem Zwecke mich seit dem Jahre 1898 an die Sitten und
Gebräuche der Naturvölker gehalten, wurde mir aber nunmehr klar,
daß die Menschheit keine unverdorbenen Naturvölker mehr besaß, daß
unsere natürlichen Reserven bis auf den letzten Mann verbraucht waren
und alles Menschliche in Grund und Boden entartet war. Als Mensch
hätte ich die kulturelle Regenerationsfähigkeit in mir selber vollkommen
verloren. Mit dieser Erkenntnis setzt am 28. Oktober ein schwerer


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