Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 285
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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3. Jede bedingte Größe besitzt einen begrenzten Umfang und einen
begrenzten Kern, einen König im engeren Sinne. Im unmittelbaren
okkulten Sinne ist der König also immer gegeben, auch
wenn die meisten heimlichen und unverantwortlichen Regenten
von diesem ihrem Königtum nichts ahnen. Die Dame in Meerane
hat also durchaus recht, wenn sie erklärt, daß ein einzelner
Mensch am Grunde ihres Erlebens stecke.

Wir sehen an diesem Beispiele, daß selbst die Irrtümer der
Geisteskranken auf Wahrheit beruhen, wie überhaupt durchgehends
das Positive, also das Gesunde, Wahre und Gute im Grunde alles
Negativen oder Kranken, Irrtümlichen und Bösen enthalten ist, wie
ja auch der Kern jedes Atoms positiver Art ist, trotzdem er von
negativen Elektronen umlagert wird. Krankhaft ist im vorliegenden
Falle nur der Begriff; des Fremdwillens oder der Besessenheit Diese
Krankhaftigkeit würde sofort behoben werden, wenn die kranke Dame
daran festhielte, daß wir jeder Gott und darum alles in allem sind.
Ist Gott für uüs kein Fremdwesen, so gibt es für uns überhaupt keine
Fremdwesen und damit fällt jede subjektive Fremdherrschaft oder Besessenheit
fort. In diesem Sinne hoffe ich, daß die Kulturmenschheit
sich in den nächsten Monaten nicht vom Tier einseitig annektieren
lassen, sondern daran festhalte^ wird, daß alles auf Gegenseitigkeit
beruht. Wer mich zu annektieren versucht, indem er sich in mir
herumtreibt, den annektiere ich sofort wieder, indem ich ihm die
Staatsbürgerrechte in meinem Reiche verleihe.

III.

Wenn ich erklärte, daß der geistige Tod einen Durchgang der
menschlichen Persönlichkeit durch die göttliche Persönlichkeit bedeute,
so kommt das der Behauptung gleich, daß unser spezialisiertes Sein
im geistigen Tode durch unser universelles Sein hindurchschreitet,
um sich ein neues spezialisiertes Arbeitsfeld auszusuchen. Als Privatmann
, als Familienwesen, als nationales Wesen, als Mensch, als
Tier usw. bin ich nicht Gott, sondern nur ein Teil Gottes. Meine
volle Persönlichkeit fällt aber vollkommen mit der Persönlichkeit
Gottes und mein volles Wesen vollkommen mit dem Wesen Gottes
zusammen. Ich bin Gott nicht nur wesenähnlich als Teil des Ganzen
(als Mensch), sondern ich bin auch wesenseins mit ihm als volle Persönlichkeit
. Den Ausdruck wesenseins ziehe ich dem Ausdruck
wesensgleich vor, weil der letztere Begriff zu leicht den Anschein
erweckt, als stünde unsere volle Persönlichkeit neben der Persönlichkeit
Gottes, während sie in Wahrheit vollkommen mit dieser zusammenfällt
. Nur sind wir nicht einseitig das allerhöchste Wesen, sondern
eben alles in allein, daher der König aller Könige und der Diener aller
Diener, der Allerhöchste und der Allerniedrigste, der Allererste und


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