Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 286
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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der Allerletzte. Wenn die Menschen sieh immer darauf versteifen,
ihre volle Persönlichkeit nur in den Höhen des Seins zu suchen, so
wird das Erwachen Gottes in ihnen stets die unangenehme Folge
haben, »ie ebenso tief hinabzustürzen, als sie bei ihrer Gottsuche einseitig
in die Höhen hinaufgestiegen sind. Wer sich selber erhöhet,
der wird erniedrigt werden und wer sich selbst erniedriget, der wird
erhöhet werden.

Nur warne ich dringend vor einer übertriebenen Selbsterniedrigung
. Jede Störung des seelischen Gleichgewichtes wirkt unwohltuend
und die plötzlichen Erhöhungen sind reichlich so unangenehm,
als die plötzlichen Erniedrigungen. Am besten fährt es sich im ewigen
Leben in einem gut federnden und seelisch ausgeglichenen Salonwagen,
in dem wir die Stöße der Weichen (die Wechsel in der Persönlichkeit)
kaum merken. Ich sehe durchaus nicht ein, warum ein großer Teil
der Menschheit sich darauf versteift, in fürchterlich ausgeleierten
Wagen vierter Klasse durch das ewige Leben zu fahren. Wir können
doch wirklich für alle Klassen gut federnde D-Zugwagen einstellen.
Vor allen Dingen gilt es, die Seelenwagen so zu bauen, daß bei den
Todeskatastrophen (den Weichenübergängen) nicht alles durcheinander
fließt. Das ist aber nur möglich, wenn wir den Zweck des Todes in
persönlicher Beziehung kennen, Dieser Zweck ist vom Standpunkt
der relativen Einzelperson aus schon angedeutet worden. Ich will
aber nunmehr den absoluten oder den göttlichen Zweck besonders des
geistigen Todes ebenfalls noch erwähnen: Im Tode findet eine unmittelbare
(telepathische) Verbindung zwischen dem spezialisierten
Teile Gottes mit Gott selber und dadurch mit allen übrigen Teilen
des Ganzen statt. Das geistige Privatvermögen des Sterbenden wird
eingezogen und nach dem Gesetze der Erhaltung der Kraft derart über
das ganze Weltali verteilt, daß jeder Teil des Weltalls diejenige Quote
erbt, die ihm seiner Eigenart gemäß zukommt. Dafür erhält der
Sterbende von allen Teilen des Weltalls ein Gegengeschenk, aus dem
er sieh ein neues geistiges Privatvermögen aufbaut.

Der geistige Tod dient also der Aufrechterhaltung der geistigen
oder der persönlichen Einheit des Ganzen, ähnlich wie dieses in fleischlicher
Beziehung auch hinsichtlich des fleischlichen Todes der Fall ist.
Nicht nur gibt der Sterbende im Tode dem Erdkörper die geliehenen
Stoffe zurück, sondern er wird in der Wiedergeburt vermöge des
Vererbungsgesetz&s erneut mit dem lebenden Gesamtkörper verbunden.
Ein ewiges Leben ohne ewig erneute Körperwechsei und Subjekt-
wechsei würde die monistische göttliche Einheit des Weltalis völlig
zerstören. Wer also auf solche Torheiten sein.e Hoffnungen setzt,
wird immer seine Luftschlösser an unserem absoluten Veto zerschellen
sehen. Im übrigen rate ich jedem, bei seiner geistigen Wiedergeburt


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