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genau das Kopulationsgesetz zu beachten, das auch auf geistigem
Gebiete gilt, weil wir bei einer bewußten Anwendung des Kopulationsgesetzes
den geistigen Tod viel rascher in der geistigen Wiedergeburt
tiberwinden, als es sonst der Fall ist. Persönlich habe ich folgende
Größen bewußt in mir vereinigt, um wieder auf die Beine zu kommen:
1. Den Allmann (Gottvater) mit der Allfrau (Gottrautter), also das
Ewigmännliche mit dem Ewigweiblichen.
2. Die reine Dichtung (die reine Verneinung) mit der reinen Wahrheit
(der reinen Bejahung), wobei ich die Dichtung als Weibchen behandelt
habe.
3. Den Papst mit dem Kaiser, wobei der Papst die Rolle der Frau
übernahm. Vom Papst erbte ich beispielsweise die Theorie, daß
Priester und Könige im amtlichen Sinne als Stellvertreter Gottes
unfehlbar sind. Sie haben amtlich gesprochen alles gewollt und
getan zu haben, was wirklich geschehen ist.
Begabung! Charakter und Kopf-Form!
Skizze von Refiiliold Kohlhardt, Phrenologe und Physiognomiker.
(Alle Bechte vorbehalten.)
(Der Gehörgang ist der gemeinsame Mittelpunkt für
sämtliche Köpfe. — Wir sehen an den Umrissen, wie verschiedenartig
doch die Kopfe entwickelt sind. Es wird jedermann einleuchten
, daß auch die Begabung, der Charakter und sämtliche
Anlagen bei so verschieden entwickelten Köpfen ebenfalls verschieden
sein müssen!)
Bekanntlich sind alle Kinder derselben Eltern
verschieden veranlagt. Sogar Zwillingskinder sind oftmals
auffällig verschieden in ihrem Wesen und Verhalten
. Wenn auch der oberflächliche Beobachter keine
Unterschiede herausfinden mag, die Mutter verwechselt
die Kinder nicht; ihr feines Empfinden lehrt sie die Unterschiede
zwischen den Beiden herauszufinden. Betrachtet man sich nun die
Köpfe dieser Zwillingskinder genau, so findet man, daß sie verschieden
geformt sind; es werden sich hier natürlich nur kleine Unterschiede
bemerkbar machen. Vergleicht man dagegen die Köpfe solcher Kinder
(derselben Eitern), die zu verschiedenen Zeiten geboren sind, so findet
man ganz bedeutende Unterschiede in den Formen derselben. In
kinderreichen Familien ist die beste Gelegenheit geboten, gute Beobachtungen
hierüber zu machen.
Durch langjährige Forschungen und mühsame Vergleiclmngen ist
es nun gelungen, festzustellen, daß im Gehirn die angeborenen Anlägen
, Talente und Charaktereigenschaften zu finden sind und daß ihr
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