Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 343
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Doch man wird einwenden, was Horatio dem Hajnlet einwendete
, als dieser den Totenschädel in Händen hielt: „Zu was für
schnöden Bestimmungen wir kommen, Horatio!4* ruft Hamlet aus. —

Warum sollte die Einbildungskraft nicht den edlen Staub
Alexanders verfolgen können, bis sie ihn findet, wo er ein Spundloch
verstopft? —

Hierauf erwidert Horatio: „Die Dinge so betrachten, hieße sie
allzu genau betrachten." —

Hamlet: „Nein, wahrhaftig, im geringsten nicht!*4

Man könnte ihm bescheiden genug bis dahin folgen und sich
immer von der Wahrscheinlichkeit führen lassen. Zum Beispiel so:
Alexander starb — Alexander wurde begraben — Alexander
verwandelte sich in Staub — der Staub ist Erde — aus Erde machen
wir Lehm: und warum sollte man nicht mit dem Lehm, worin er verwandelt
wird, ein Bierfaß stopfen können?44

Der große Cäsar, tot und Lehm geworden,
Verstopft ein Loch wohl vor dem rauhen Norden.
0 daß die Erde, der die Welt erbebt,
Vor Wind und Wetter eine Wand verklebt!44

(Hamlet, 5. Akt, 1. Szene.)

Ist das etwa eine prophetische Satire auf unsere modernen
Materialisten, die auch nur den Staub Alexanders bis zum Spundloch
eines Bier- und Weinfasses verfolgen können und erst dort den Geist
und die Kraft finden, nach der sie sonst weiter gar nicht bei allen
ihren sogenannten exakten experimentellen Staubuntersuchungen
forschten? Wo ist aber die edle Kraft des edlen Staubes, der Geist
Alexanders hin? Heißt, die Dinge auch einmal von dieser geistigen
Seite betrachten, wirklich, sie allzu genau betrachten? —

Nein, wahrhaftig, im geringsten nicht! Sie sind von dieser
Seite leider noch immer nicht genau genug betrachtet, und es ist
unsere heiligste Pflicht, das, was S h a k e s p e a r e schon als Versäumnis
auf k c r p e r 1 i c h e r Seite ahnte, auf g e i s t i g c r schleunigst
nachzuholen.

„Wer über diese Dinge nicht nachdenkt", sagt Gr. 0. Wittig,
„oder über dieselben von vornherein als einer müßigen oder frevelhaften
Spintisation den Stab bricht und abspricht, der ist ein blinder
Anhänger entweder materialistischer oder starrer kirchlich-orthodoxer
Dogmen. Dem letzteren ist sein Standpunkt zu verzeihen; denn er
versteht eben nicht zu denken und will und darf nur glauben. Der
Materialist aber brüstet sich meist als tiefer Denker, der in die Geheimnisse
aller Stoffe und Kräfte eingedrungen sein will; ihn dürfen
wir zur Rechenschaft über seine Gedanken ziehen; an ihn dürfen wir


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