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Lehre und Ritual der Magie.
Übersetzt von Äfax Dietrich, Dresden-Hainichen.
Nachdruck verboten. Alle Rechte vorbehalten
' (F o x t s e t z u n g.) *
.X' Teil. Die Lehre der Magie.
HL Kapitel. Der Salomonische Triangel.
. Plenitudo vocis. . *Binah. Physis.
Das vollkommene Wort ist die Dreiheit, weil es ein intelligentes
Prinzip, ein sprechendes und ein ausgesprochenes Prinzip vorausgesetzt
sein läßt. Indem : sich > das Absolute durch die Sprache offenbart,
stattet es diese Sprache mit einem ihm selbst gleichenden Sinn aus
und in dereu Vernehmung schafft es sich selbst zum dritten Male.
Daher,also manifestiert sich die Sonne selbst durch ihr Licht und tut
«ich dar oder macht diese Manifestation durch Hitze wirksam.
. Die Dreiheit wird im Räume durch den himmlischen Zenith, der
« -
unendlichen Höhe, verbunden mit~ Osten' und Westen durch zwei
gerade auseinanderlaufende Linien, gezogen. Mit diesem sichtbaren
Dreieck oder Triangel vergleicht die Vernunft ein anderes, das
unsichtbar ist, aber es wrtd gleichgroß in Dimension angenommen.
Der Abgrund ist seine Spitze und seine entgegengesetzte Basis liegt
parallel m der horizontalen Linie, die sich von Osten nach Westen
erstreckt. Diese zwei Triangel, in einer einzigen Figur, dem seehs-
punktigen Stern, kombiniert, -bilden das heilige Symboi des Salomonischen
Sigels, den strahlenden Stern des Makrokosmos. Der Begriff
des Unendlichen, Absoluten wird durch dieses Zeichen ausgedrückt.
Es ist das große Pantakel, das heißt, die einfachste und doch vollendetste
Abkürzung! der Wissenschaft aller Dinge.
Selbst die Grammatik fügt dem Verb dröi Personen zu. Die erste
.ist diejenige, die spricht; die zweite, zu ähr gesprochen wird, und die
dritte ist das Objekt. * In der "Schöpf ung spricht das Unendliche zu
sich selbst von sich. Solcher Art ist die Originallehre der Dreieinigkeit
und die Erklärung der Dreiheit. Die magische Lehpe ist
-also eine in dreien und drei in einer. Was oben ist, ist gleich, oder
es gleicht dem, was unten ist. Daher bilden zwei Dinge, die einander
gleichen und das Wort, welches ihre Gleichheit bezeichnet, drei
"zusaWe^. Die Dreiheit ist die universelle Lehre. Im Magischen:
Prinzip, Verwirklichung) Anwendung. In der Älchemie: Azoth, Einverleibung
, Umwandlung. In,der Theologie: Gott, Inkarnation, Auslösung
. ! In der menschlichen Seele : "Gedanke, Liebe und Handlung ;
in der* Familie: Vater, Mutter und Kind. Die_ Dreiheit ist das Ende
und der höchste Ausdruck der Liebe. Wir suchen einander als zwei
• pur, um drei zu werden. '
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