Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z2a
Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus; Zentralorgan der Deutschen Okkulten Gemeinschaften
Augsburg, 1.1919/20
Seite: 357
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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errichteten nicht Altar gegen Altar, aber sie bogen die herrschende
Religion ihrer Zeit: dem Erleuchteten des Wissens, die Dinge des
Wissens; dem Gläubigen die Dinge des Glaubens.

In seinem Hymnus an die königliche Sonne gibt der Kaiser
Julian eine Theorie der Dreiheit, die am meisten mit jener des erleuchteten
Swedenborg identisch ist. Die Sonne der göttlichen Welt
ist das unendliche, spirituelle, unerschaffene Licht, das sozusagen in der
philosophischen Welt verwörtlicht wird und es wird der Urquell der
Seelen und der Wahrheit; denn es verleibt sich ein und wird sichtbares
Licht in der Sonne der dritten Welt, der Zentr&lsonne unserer
Sonnen, von der die Fixsterne immerlebende Funken sind. Die
Kabbalisten vergleichen den Geist mit einer Substanz, die als Fluidum
in dem göttlichen Medium verbleibt; indessen wird ihr Äußeres unter
dem Einfluß des assentiellen Lichtes verdichtet, wie Wachs, wenn sie
der Luft der kälteren Reiche der Vernunft oder sichtbarer Formen
ausgesetzt wird. Würde solch ein Ausdruck möglich sein, so sind
diese Schalen oder versteinerten Umhüllungen die Quelle des Schreckens
und des Bösen, die sich verbinden mit der Schwere und-Härte animalischer
Hüllen.

In dem Buche „Zohar" und in „Die Revolution der Seelen"
werden perverse Geister oder böse Dämonen niemals anders als
Gerippe — Coritices — genannt. In der Welt der Geister sind
diese durchsichtig, während jene der materiellen Welt undurchsichtig
sind. Die Körper sind nur temporäre GerippB, von wo die Seelen
befreit werden; aber diejenigen, die in diesem Leben nur dem Körper
gehorchen, formen für sich einen inneren Körper oder ein fluidisches
Gerippe, welches nach dem Tode des leiblichen Körpers zu ihrem
Gefängnis und einer * Stätte der Qual wird, bis jene Zeit herankommt,
zu der es ihnen gelingt, dieses in der Wärme des göttlichen Lichtes
aufzulösen, indessen , hindert sie die Last der Dichtheit* an ihrem
Aufstieg zu jenem. In der Tat können sie nur nach unendlichen
Mühen dahin gelangen und nur mit Hilfe der Fürbitte des Rechtes,
das die Hände hilfreich jenem entgegenstreckt. Während der ganzen
Zeit dieses Prozesses werden sie von der inneren Tätigkeit des
gefesselten Geistes verschlungen, wie in einem brennenden Scheiterhaufen
. Diejenigen, die den Scheiterhaufen der Sühnung erreichen,
verbrennen sich darauf selbst, wie Herkules auf dem Ätna und werden
auf diese Weise von ihren Leiden befreit. Aber der Mut der großen
Mehrheit versagt vor dieser Probe; denn sie scheint ihnen ein zweiten
Tod zu sein, erschreckender als der erste, und so bleiben sie denn, in
der Hölle, die wirklich und tatsächlich ewig ist, aber darin werden
die Seelen weder herabgestürzt noch davor bewahrt, sich selbst zu
verachten.


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